Synology: RAID gegen SHR
SHR – Synology Hybrid RAID
SHR ist eine Synology-eigene Version eines RAID mit den vorhin beschriebenen Vorteilen. Sie richtet sich vor allem an private Anwender und an mittelständische Unternehmen. SHR ist dabei das RAID der Wahl, wenn Geräte mit bis zu 8 Festplatten eingesetzt werden. SHR 1 unterstützt Konfigurationen ab einer Festplatte, SHR 2 ab vier Festplatten. Eine Absicherung gegen Hardware-Ausfälle ist jedoch erst in einem Verbund von drei Festplatten oder mehr gegeben.
Das wichtigste Argument für SHR ist seine Flexibilität, wenn ein NAS mit der Zeit wachsen soll. So könnte eine Synology DS1821 mit acht Einschüben zuerst einmal mit einer Festplatte bestückt werden – zumindest theoretisch. Denn in der Praxis ist das keine gute Idee, weil dadurch kein Ausfallschutz gegeben ist: Geht die Festplatte kaputt, sind auch alle Daten futsch.
Ein dicker Brummer wie der Synology DS1821 kann auch in mehreren Etappen gefüllt werden
Quelle: Synology
Jede Mischung passt
Ein Nachteil von RAID 5 besteht darin, dass es sich immer an der kleinsten Festplatte orientiert; darum sollten alle Festplatten dieselbe Grösse haben, damit kein Speicherplatz brachliegt. Wenn Sie 3 × 4 TB und 1 × 2 TB verbauen, dann nutzt RAID-5 nur 2 TB von jeder Festplatte. Das RAID wird also nur 8 TB gross sein; die überzähligen 6 TB bleiben ungenutzt. Von den verbleibenden 8 TB müssen für die Paritäten weitere 2 TB abgezweigt werden, um sich gegen einen Hardware-Ausfall zu wappnen. Unter dem Strich bleiben also von 14 TB gerade einmal 6 TB für Daten zur Verfügung stehen – also weniger als die Hälfte.
SHR ist deutlich flexibler, da unterschiedlich grosse Festplatten gemischt werden können. Derselbe Verbund ist unter SHR 14 TB gross; es gibt also keine ungenutzten Kapazitäten. Davon werden 4 TB für die Paritäten verwendet. Netto bleiben 10 TB für Daten übrig. Und genau so sollte es auch sein.
Synology RAID-Rechner
Doch ersparen Sie sich die Vergleiche und die Rechnerei. Auf der Synology-Website finden Sie den RAID-Rechner. Klicken Sie oben auf die gewünschten Festplatten, (A) um die Steckplätze zu füllen. Darunter sehen Sie, wie viel Speicher mit einem klassischen RAID 5 oder mit SHR genutzt werden kann. (B) Um eine Festplatte zu entfernen, klicken Sie diese im Bild des NAS an. (C) Weiter unten sehen Sie, welche Synology-Modelle für Ihre Bedürfnisse infrage kommen. (Hier nicht im Bild.)
Die richtigen Festplatten
An dieser Stelle können wir ein Thema nicht weiter vertiefen, deshalb nur so viel: Es sollten unbedingt Festplatten mit einheitlichen technischen Eigenschaften verwendet werden. Denn jede Kette ist so stark, wie ihr schwächstes Glied. Das gilt auch für Festplatten im NAS. Die langsamste Platte bremst alle anderen aus.
Ausserdem sollten Sie sich für Festplatten entscheiden, die auf den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Normale Desktop-Festplatten sind für einen NAS nicht optimal – und umgekehrt. Der Markt kennt viele gute und zuverlässige Produkte; aufgrund meiner eigenen Erfahrungen kann ich die «WD Red» von Western Digital wärmstens empfehlen, die seit Jahren rund um die Uhr in unserem Keller vor sich hin rotieren.