Vernetzte Geräte
26.05.2014, 10:00 Uhr
Google macht Thermostate zu Litfasssäulen
Werbung gibt es für Google nie genug: Der Internetkonzern möchte Anzeigen künftig auch auf Kühlschränken, Thermostaten, Brillen und Uhren ausliefern.
Seit jeher verdient Google mit Werbung das meiste Geld. Auch im ersten Quartal 2014 waren 70 Prozent des 15,4 Milliarden US-Dollar-Umsatzes dem Anzeigengeschäft zu verdanken. Es ist daher wenig verwunderlich, dass der Konzern nun auch smarte Haushaltsgeräte als Plakatfläche nutzen will: In einem Brief an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat Google angekündigt, künftig auch Werbung auf Kühlschränken, Thermostaten, Brillen oder Armaturdisplays in Autos anzuzeigen. Dank WLAN und Display wäre das problemlos möglich.
Die Mitteilung legt den Gedanken nahe, dass auch der Thermostathersteller Nest Anzeigen einblenden wird. Google hatte das Unternehmen im Januar 2014 für 3,2 Milliarden US-Dollar gekauft. Wie der Konzern nun allerdings bekannt gab, sei Nest von der Äusserung an die SEC nicht betroffen. Der Brief stamme nämlich bereits vom Dezember 2013, sei aber erst jetzt durch einen Bericht des Wall Street Journals bekannt geworden. Nest sei nicht für die Ausspielung von Werbung gedacht.
Der Brief ist eine Reaktion auf die Aufforderung der Behörde, den Umsatz aus mobiler Werbung genau aufzuschlüsseln. Google argumentierte, das sei nicht möglich, da sich die Definition von Mobile durch die steigende Zahl von vernetzten Geräte verschiebe und es so keine wirkliche Trennung von Mobile und Smart mehr gebe.
Wie ebenfalls aus der Stellungnahme an die Sec bekannt wurde, hat sich Google für den Zukauf von Firmen und Technologierechten ausserhalb der USA zwischen 20 und 30 Milliarden US-Dollar seiner im Ausland erwirtschafteten Gewinnen reserviert. Ausserdem stand Google wohl Ende 2013 kurz vor einem Firmenkauf in Höhe von vier bis fünf Milliarden US-Dollar - die Verhandlungen sind dann aber gescheitert. Um welches Unternehmen es sich dabei handelte, wurde nicht genannt. Neues gibt es auch von Googles Suchalgorithmus. Der Internetkonzern hat angefangen, sein Update Panda 4.0 zu veröffentlichen.