Half Dome
04.05.2018, 11:47 Uhr
Oculus zeigt Prototyp der nächsten Rift-Brille mit variablem Fokus und 140-Grad-Sichtfeld
Während des zweiten Tages der Facebook-F8-Konferenz gab es von den Entwicklern der Facebook-Tochter eine erste Vorschau auf das «Half Dome» genannte Nachfolge-Projekt der Oculus Rift.
Am Rande der Facebook-F8-Entwicklerkonferenz gab es von Oculus schon einen Einblick in das nächste Oculus-Rift-Projekt. Bei dem «Half Dome» genannten Nachfolge-Prototyp handelt es sich um einen ersten frühen Entwurf. Puncto Formfaktor und Optik soll das Headset identisch sein zur aktuellen Rift-Brille. Spannend wird es aber bei den Innereien und dem grösseren Blickfeld.
Autofokus-System und Augentracking
Während aktuelle VR-Brillen auch nicht schlanker werden und der Fliegengittereffekt nur dank einer etwas höheren Auflösung respektive geringeren Pixelabständen ein wenig reduziert wird, verfolgt die Facebook-Tochter einen völlig neuen Ansatz mit einem Multifokusdisplay. Das Display soll sich dabei physisch im Brillengehäuse, passend zu den Augenbewegungen, nach vorne bzw. nach hinten bewegen und dadurch die Objekte im Blickfeld schärfer darstellen.
Der VR-Brillenträger werde aber weder fühlen noch hören, wie sich der Motor im Gehäuse bewegt. Maria Fernandez Guajardo, Head of Product Management bei Oculus, liess durchblicken, dass das Half Dome ausserdem über ein Sichtfeld von 140 Grad verfüge. Das ist einiges mehr als bisherige VR-Brillen, welche in der Regel einen Bereich zwischen 100 und 110 Grad abdecken. Möglich wurde der grössere Blickwinkel dank einem Paar neuer Fresnel-Linsen, mit denen das Eye-Tracking innerhalb der Brille möglich wurde. Laut Guajardo sollen so auch Objekte aus der Nähe schärfer dargestellt werden.
Ein erster Schritt in die richtige Richtung?
Oculus hat von vielen Fortschritten im Bereich der Display-Technologie gesprochen, wie TechCrunch zusammenfasst. Obwohl noch nicht klar ist, wie ein erstes Entwickler-Kit der nächsten Oculus Rift dann wirklich aussehen wird, ist die vorgestellte Technologie doch sehr spannend. Durch ein Autofokus-System wie bei einer Kamera wäre es eventuell auch möglich, mehr Grafikressourcen zu schonen. Ohnehin sind wir noch weit davon entfernt, ein viel schärferes Bild in einer Comsumer-VR-Brille hinzukriegen. Dies wäre ein erster Ansatz, um einige Jahre an Grafik-Hardware-Entwicklung zugunsten der virtuellen Realität zu überspringen.