Miese Arbeitsbedingungen 21.12.2014, 23:03 Uhr

Apple-Zulieferer Pegatron am Pranger

Undercover-Journalisten der BBC haben beim Apple-Zulieferer Pegatron zum Teil menschenunwürdige Arbeitsbedingungen aufgedeckt.
Erschöpfter Arbeiter
(Quelle: Kwest - Fotolia.com)
Die Enthüllungen sind erschütternd und zeigen einmal mehr, wie Arbeiter in Entwicklungs- und Schwellenländern mitunter für den Wohlstand der Menschen in Industrienationen ausgebeutet werden.

Journalisten der BBC haben undercover beim Apple-Zulieferer Pegatron gearbeitet - und sind dabei auf Produktionsbedingungen gestossen, die eklatant gegen die Arbeitsvorschriften des iPhone-Herstellers verstossen.

So soll Pegatron unter anderem zu junge Arbeiter beschäftigt und Arbeitszeiten deutlich überschritten haben. Die Rede ist von 16-Stunden-Schichten, bei denen Arbeiter regelmässig vor Erschöpfung an ihrem Arbeitsplatz einschliefen.

Den Vorgaben von Apple zufolge sollen Überstunden eigentlich auf freiwilliger Basis erfolgen - angeblich hätten die Arbeiter aber keine Wahl gehabt. In einzelnen Fabriken sollen Arbeiter sogar 18 Tage am Stück gearbeitet haben, zudem seien Schlafstätten völlig überfüllt gewesen.

Die Schilderungen erinnern an die Arbeitsbedingungen beim Apple-Zulieferer Foxconn, die bereits vor geraumer Zeit für Empörung gesorgt hatten. Apple reagierte damals auf die unhaltbaren Zustände und führte Richtlinien für seine Zulieferer ein, welche die Situation der Arbeiter verbessern sollten.

Konfrontiert mit den Enthüllungen, äusserte sich Apple nur indirekt. Man arbeite mit den Zulieferern daran, Nachlässigkeiten anzusprechen. Man wisse aber auch, dass diese Arbeit nie beendet sei. Auch Pegatron will die Missstände untersuchen.

Unterdessen prangern die BBC-Reporter auch die Bedingungen der Arbeiter bei den Rohstofflieferanten an. In einer Zinn-Mine auf der indonesischen Insel Bangka habe man beispielsweise beobachtet, wie ein zwölfjähriger Junge das Material mit blossen Händen ausgrub. Zudem käme es regelmässig zu tödlichen Unfällen, da Menschen verschüttet würden.

Besagte Mine wiederum verkauft seine Erträge an eine Schmelzhütte, die auf Apples Liste der fairen Hersteller stehe.




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