23.04.2010, 00:00 Uhr

Cybercrime: Jeder dritte Online-Gamer wurde bereits angegriffen

Online-Spieler geraten immer stärker ins Visier von Cyberkriminellen so das Ergebnis der G Data Gaming-Blitzumfrage von März 2010. Von den gut 1.200 Teilnehmern gaben mehr als 30 Prozent an, bereits selbst ins Fadenkreuz von Cyberbanden geraten zu sein. Die Maschen der Täter sind unterschiedlich und reichen von gefälschten Spieleseiten, über infizierte Dateien in P2P-Tauschbörsen bis hin zu gezielten Attacken auf Online-Gaming-Accounts. Besonders begehrt sind nach Analysen von G Data Steam- und WoW-Accounts, die in Untergrundforen für bis zu 50 Euro gehandelt werden.


Die Ziele der Angreifer gehen nach Einschätzung von G Data Security-Evangelist Eddy Willems jedoch deutlich weiter. Der Handel mit gestohlenen Spiele-Accounts ist eine Seite der eCrime-Medaille. Die Täter haben es aber auf weit mehr abgesehen: Infizierte Gamer-PCs sind wahre Hochleistungs-Zombies für die Betreiber von Botnetzen und werden beispielsweise für DDoS-Attacken eingesetzt oder als Spam-Schleudern vermietet. Gezielte Attacken auf Gamer und die Gaming-Community haben nach unseren Analysen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Online-Spieler stehen somit klar in der Schusslinie der eCrime-Community.

Täuschen Tarnen Abzocken
Gefälschte Spiele- oder Community-Seiten sind selbst für Profis kaum vom Original zu unterscheiden. Hier versuchen die Täter, potentielle Opfer zur Eingabe ihrer Zugangsdaten zu verleiten. Besonders lohnenswert sind neben World of Warcraft -Accounts die Zugangsdaten zu Steam-Accounts. Diese werden nach G Data-Analysen in Untergrundforen im grossen Stil gehandelt und lassen die Kassen der Gaming-Hehler ordentlich klingeln.

Wie schützen sich Gamer vor Cyber-Attacken?
Die Umfrageteilnehmer scheinen sich den Gefahren im Internet bewusst zu sein. Lediglich 8 Prozent verzichtet gänzlich auf ein Schutzpaket für den eigenen PC. Investitionen für Sicherheitslösungen sind hingegen eher die Ausnahme und 60 Prozent vertrauen auf kostenlose Software.

Viele Anwender, die auf kostenlose Sicherheitslösungen setzen, sind über die Leistungsfähigkeit dieser Programme nur unzureichend informiert. So ist vielen kaum bekannt, dass wichtige Security-Komponenten oftmals nicht eingebaut sind. Ein Beispiel sind fehlende Technologien zur Abwehr webbasierter Angriffe, wie http-Scanner zur Abwehr von Infektionen durch Drive-by-Downloads.. Wer hier am falschen Ende spart, riskiert leichtsinnig seine gesamte Online-Identität an Kriminelle zu verlieren, erläutert Eddy Willems. (Patrick Hediger) http://www.gdata.ch



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