Game-Ausstellung im Landesmuseum Zürich
Willkommen in der Zeitmaschine
Wenige Meter vom Smaky6 entfernt können sich Museumsgänger dann allerdings erstmals voll ihrer Leidenschaft hingeben und einen echten Spieleschatz aus den 1970ern bewundern. Gemeint ist Pong, das legendäre, tennisähnliche Sportspiel aus der Feder von Ataris Chefdesigner Allan Alcorn. Präsentiert in der Version für den Magnavox Odyssey und dargestellt auf einer riesigen Leinwand, schreit hier förmlich alles nach schweisstreibenden Zwei-Spieler-Duellen.
Wer hingegen klassisches Arcade-Feeling wünscht, hat an insgesamt fünf Spielautomaten die Gelegenheit dazu. Einer davon ist Taitos Shoot 'em up «Space Invaders» und läuft auf der Original-Hardware von damals. «Asteroids» (1979), «Pac-Man» (1980) und «Rampage »(1986) begegnen Ihnen ebenfalls in Automatenform, werden allerdings laut Veranstalter auf modernen Platinen emuliert. Doch keine Sorge: Klassische Münzfresser wie damals sind die hier ausgestellten Automaten nicht. Alle laufen in einem besucherfreundlichen Gratismodus.
Stichwort besucherfreundlich: Jeder Dekade widmet das Museum interaktive Touchscreens, die weitere wichtige Ereignisse, Games und Geräte einer Ära mit kurzen Texten erklären – wahlweise auf Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch. «Abseits der Tatsache, dass wir schriftliche Informationen vermitteln, zeigen wir immer auch Ingame-Videos. So hat man eine bessere Vorstellung von der Vielfalt der Spiele», erläutert Projektleiterin Selina Stuber.
Um auch den kritischen Blick auf das jeweilige Jahrzehnt nicht zu vergessen, finden Besucher auf den Touchscreens obendrein eine Schaltfläche mit der Bezeichnung Toxic. Tippt man darauf, rücken Problemthemen wie beispielsweise Gewalt in Spielen in den Vordergrund. Abgerundet wird die Ära der 1980er mit verschiedenen, natürlich ebenfalls voll funktionsfähigen Spielkonsolen, allen voran ein leicht vergilbtes Nintendo Entertainment System (NES) samt Hüpfspiel-Welthit Mario Bros.