Office
30.10.2018, 13:18 Uhr
Bear
Normalerweise würde ein Bärenbesuch in Ihrer Wohnung hauptsächlich für Chaos sorgen. Bei dieser App ist genau das Gegenteil der Fall.
Eine gute Notiz-App kann den Unterschied machen zwischen einem gut strukturierten Alltag und reinstem Chaos. Gut, vielleicht nicht eine App allein, aber sie kann durchaus einen Beitrag dazu leisten. Doch was macht eine gute Notiz-App aus? Drei Dinge sind zentral: einfache Bedienung, Übersicht und ein solides Angebot an Funktionen. Wobei sich die ersten zwei oftmals mit Letzterem beissen.
Bear findet eine gute Mitte. Irgendwo zwischen Evernote und Keep. Die App bietet ein sehr einfaches Interface mit wenigen Buttons und Panels, das einfach zu bedienen ist. Und dank Markdown und einem flexiblen Tag-System bietet es genug Organisations- und Formatierungsmöglichkeiten für komplexere Dokumente.
Was Bear von OneNote oder Evernote her fehlt, ist vor allem die Multimediafunktionalität. Bilder und Dateien können zwar angehängt werden, aber nicht so bequem wie in OneNote. Bear ist primär ein Ort für Text. Eine weitere Einschränkung derzeit ist die Verfügbarkeit der App. Bear gibt es zurzeit nur für macOS, iOS und watchOS. Eine Webversion ist in Arbeit. Zu einem späteren Zeitpunkt sind Versionen für Android und Windows geplant.
Die App per se ist kostenlos. Für einige Funktionen verlangt der Bär jedoch ein Glas metaphorischen Honig. Will man allerdings seine Daten zwischen mehreren Geräten synchronisieren, kostet das entweder monatlich Fr. 1.50 oder Fr. 15.– für ein ganzes Jahr. Dafür gibt es die Synchronisierung sowie hübsche Themes und Exportfunktionen in diverse Dateiformate.
Erste Schritte: Das grundlegende Layout von Bear ist ziemlich üblich für Notiz-Apps. Ganz links befindet sich die Navigation mit festen Punkten wie «Notizen», «Archiv» und «Müll». Darunter finden Sie alle Ihre Tags. In der zweiten Spalte sind alle Notizen des jeweiligen Tags aufgelistet. Standardmässig nach Änderungsdatum, was aber angepasst werden kann. Den grössten Teil des Bildschirms nimmt die Textfläche in Anspruch. Dort schreiben Sie Ihre Notizen.
Damit Sie Bear effizient verwenden können, sollten Sie sich zunächst mit dem Tag-System vertraut machen. Die Tags in Bear dienen gleichzeitig auch als Struktur. Es gibt keine Ordner oder Notizbücher wie etwa in OneNote, alles ist Tag-basiert. Die Tags selbst können irgendwo in der Notiz platziert werden, auch mitten im Lauftext. Bear erkennt alles, was mit einem # angeführt wird, als Tag und platziert das Tag in die Navigationsleiste links. Sie können auch untergeordnete Tags verwenden und so eine Art Ordnerstruktur erstellen. Im Screenshot der Mac-Version sehen Sie ein Beispiel davon. Die Notiz «Pedaltrain» ist getaggt mit: #music/knowledge. Das erstellt zwei Tags, eines namens «music» und ein zweites, untergeordnetes namens «knowledge». In der Navigationsliste sehen Sie, dass das Tag «knowledge» dem Tag «music» untergeordnet ist.