Das Metaverse als New-Work-Treiber

Arbeiten mit Hologrammen und Avataren

Die Vorstellung, in einer virtuellen Realität zu arbeiten und dort mit Avataren oder Hologrammen zu kommunizieren, fasziniert und erschreckt zugleich. Mithilfe von AR-Headsets lassen sich Meeting-Funktionen mit immersiven 3D-Hologrammen kombinieren. Webex Hologram beispielsweise ermöglicht ein reales Gefühl der gemein­samen Präsenz, indem es fotorealistische Echtzeit-Hologramme der Meeting-Teilnehmer liefert.
“„Das Metaverse wird lediglich ein weiterer Kommunikationsweg sein – wie ein Telefon, ein Chat-Programm oder ein virtuelles Meeting.“„
Jack Klaassen
Director Innovation und Technology bei Macaw
Doch die verfügbaren VR-Brillen, in die etwa Facebook Milliarden investiert hat, interessieren bislang nur die Nische der Computerspieler. Vielleicht wollen ja die meisten Menschen in Konferenzen nicht dreidimensional als Hologramm erscheinen und es genügt ihnen völlig, über einfache Kameras in die meist schlecht ausgeleuchteten Gesichter ihrer Gegenüber zu blicken. Jack Klaassen, Director Innovation und Technology bei Macaw, erwartet nicht, dass sich das bald ändert. „Wir Menschen brauchen für die persönliche Interaktion auch Elemente wie die Körpersprache. Ein Metaverse, das diese Bedingungen erfüllt, ist nicht in Sicht. Das Metaverse wird lediglich ein weiterer Kommunikationsweg sein – genau wie ein Telefon, ein Chat-Programm oder ein virtuelles Meeting.“
Ähnlich argumentiert Thomas Golatta: „Virtuelle Räume und Avatare können dort ansetzen, wo unser heutiges ortsunabhängiges Arbeiten an seine Grenzen stösst. Das kann das Knüpfen von sozialen Netzwerken oder die Durchführung von Workshops beinhalten. Die Grundlage für eine wirklich erfolgreiche Teamarbeit besteht allerdings aus Elementen wie Empathie und Innovation, die nur bei echter zwischenmenschlicher Interaktion entstehen.“
Laut einer Gartner-Studie sind 63 Prozent der CEOs weltweit der Ansicht, dass das Metaverse wahrscheinlich keine Schlüsselrolle für ihr Unternehmen spielen wird. Microsoft-Gründer Bill Gates dagegen ist überzeugt, dass das Metaverse in die Arbeitswelt Einzug halten wird. Er glaubt sogar, dass bereits in zwei bis drei Jahren sehr viele virtuelle Meetings in 3D statt in 2D stattfinden werden. Man nähere sich der Schwelle, an der die Technologie die Erfahrung des Zusammenseins im Büro wirklich nachahmen könne. Microsoft-CEO Satya Nadella hat verkündet, sein Konzern wolle ein Enterprise-Metaverse bauen.
Platzmangel ist im Metaversum kein Thema mehr. Virtuelle Arbeitsbereiche lassen sich leicht erweitern. Und es gibt weniger Bedarf an Hardware. Für die Arbeit im Metaversum bieten sich digitale Whiteboards an, und in den digitalen Arbeitsplätzen sind 3D-Avatare frei beweglich und können sich ohne zusätzliche Konferenz-Hardware treffen. Es ist eine Sache, sich 3D-Modelle anzuschauen, aber eine ganz andere, Teil eines 3D-Modells zu sein. Und die Echtzeit-Übersetzung bietet Menschen ungeahnte Möglichkeiten, in Kontakt zu treten und zusammenzuarbeiten.




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