Verivox-Umfrage
11.12.2015, 11:27 Uhr
IP-Telefonie ist besser als ihr Ruf
Die Umstellung auf All-IP gilt als fehlerträchtig. Laut einer Verivox-Umfrage konnten aber mehr als die Hälfte der bereits umgestellten Anwender keine oder kaum Veränderungen bemerken.
Entgegen der landläufigen Meinung vieler Anwender läuft die Umstellung auf IP-Telefonie durch die Provider in der Mehrheit der Fälle reibungslos ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Verivox bei dem Meinungsforschungsinstitut YouGov in Auftrag gegebene repräsentative Studie mit mehr als 2.000 Teilnehmern.
So berichten zwar 23 Prozent der Befragten von häufigeren Ausfällen nach der Umstellung und 13 Prozent von einer schlechteren Sprachqualität. Immerhin 55 Prozent bemerkten jedoch keine beziehungsweise kaum Veränderungen.
Laut Sven Ehrmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox, fällt den meisten Telefonkunden gar nicht auf, ob ihr Anschluss internetbasiert ist oder nicht. Ehrmann: „Die Technik hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Seit der Einführung von HD-Voice ist die Sprachqualität oft sogar besser als beim herkömmlichen Festnetz.“
Bis 2018 wolle zum Beispiel die Telekom komplett auf IP-Telefonie umstellen. Vor ein paar Monaten teilte der ehemalige Staatskonzern mit, bereits mehr als acht Millionen Anschlüsse umgestellt zu haben. Trotzdem nutzen laut VATM noch 65 Prozent der Telekom-Kunden einen herkömmlichen Telefonanschluss.
Nun nimmt das Unternehmen die Geschäftskunden ins Visier: Zwei Millionen gewerbliche Kunden mit über drei Millionen Anschlüssen sollen ebenfalls zu All-IP migriert werden. Der Migrationsprozess im B2B-Segment ist allerdings deutlich aufwändiger als bei Privatkunden. Nur nach einer genauen Bestandsanalyse der Infrastruktur beim Kunden, bei der auch nicht IP-fähige Alarmanlagen, Kassensysteme oder Zugangskontrollen mit einbezogen werden, ist ein reibungsloser Wechsel möglich.