Gehälter im Vergleich 28.08.2014, 20:01 Uhr

Chefs von dt. Media-Firmen verdienen am meisten

Spitzengehälter von über 200.000 Euro pro Jahr sind in der Internetwirtschaft weiterhin die Regel. Doch in welchen Bereichen verdienen die Chefs besonders viel?
(Quelle: Shutterstock.com/Peshkova)
Entscheider in deutschen Digital-Unternehmen verdienen im Schnitt 212.893 Euro inklusive Zulagen. Das hat die Personalberatung Cribb bei einer Umfrage unter mehr als 200 Geschäftsführern und Vorständen ermittelt. Davon beträgt der fixe Anteil 63 Prozent, der variable 27 Prozent. Zusatzleistungen wie Dienstwagen oder betriebliche Altersvorsorge machen etwa zehn Prozent aus. Der Mittelwert basiert jedoch auf signifikanten Gehaltsunterschieden: Erhalten die Spitzenverdiener bis zu 677.000 Euro im Jahr, beziehen andere lediglich ein Jahresgehalt von 75.000 Euro.
Doch in welchem Bereich lohnt sich die Karriere besonders? Mit durchschnittlich 253.374 Euro pro Jahr erzielen Führungskräfte in Online-Media-Unternehmen im Gesamtvergleich das höchste Einkommen. Damit liegen sie vor Geschäftsführern und Vorständen von E-Commerce-Unternehmen (246.102 Euro), Medienhäusern (238.687 Euro), Online-Technologie-Unternehmen (226.876 Euro) und Portalen/Marktplätzen (224.514 Euro). Erkennbar geringere Einkommensperspektiven bieten hingegen Inkubatoren und Agenturen: Im Schnitt liegt das Jahresgehalt bei 203.000 Euro beziehungsweise 195.026 Euro.  
 
 
Mitarbeiter- und Umsatzverantwortung sowie Berufserfahrung der Umfrageteilnehmer
Quelle: cribb.de
Bei der Betrachtung der schwerpunktmässig verantworteten Geschäftsbereiche führt branchenübergreifend das General Management die Gehaltstabelle an (233.265 Euro), dicht gefolgt von Digitalisierungs- (228.728 Euro) und Vertriebsspezialisten (225.472 Euro). Schlusslichter markieren Geschäftsführer und Vorstände aus den Bereichen Finanzen (182.527 Euro) und Beratung (175.329 Euro).


Nicht nur die Berufserfahrung sowie die Mitarbeiter- und Umsatzverantwortung beeinflussen die Höhe des Gehalts. Die Analyse von Cribb zeigt: Auch die Rechtsform des Unternehmens ist entscheidend. So beziehen Entscheider in Aktiengesellschaften über ein Viertel mehr Salär als ihre Kollegen bei GmbHs und KGs. Sind Manager zudem am Unternehmen beteiligt, erhalten sie weniger Gehalt als solche ohne Firmenanteile. Sind sie zugleich Gründer, liegt ihr Verdienst im Schnitt ein Zehntel unter dem ihrer nicht-selbstständigen Kollegen. Finanziert sich das Unternehmen mittels Venture Capital, sind ebenfalls eher unterdurchschnittliche Chefgehälter üblich.

 
Zusatzleistungen und Geschlecht der Befragten
Quelle: cribb.de
Auch die Extras können sich sehen lassen: Lediglich jeder fünfte Unternehmenslenker muss auf Zusatzleistungen wie Dienstwagen, betriebliche Altersversorge oder Aktienoptionen verzichten. Mehr als jedem Zweiten steht ein Dienstwagen zur Verfügung, mehr als ein Viertel nutzt die betriebliche Altersvorsorge. Fast genauso viele Befragte halten Beteiligungen am Unternehmen und knapp ein Drittel kommt in den Genuss von Aktienoptionen.
  
  
Methodik: An der Studie haben im Frühjahr/Sommer 2014 insgesamt 203 Geschäftsführer und Vorstände im Rahmen einer Online-Umfrage anonym Auskunft über ihre Gehälter inklusive der Gehaltszulagen gegeben. Teilgenommen haben Unternehmenslenker deutscher Online-Unternehmen aus den Branchen Medien, E-Commerce, Portale/Marktplätze, Online-Media (Vermarkter, Ad Networks, Ad Exchanges), Online-Technologie (Tracking, Targeting, Real Time Advertising) sowie Inkubatoren und Digital-Agenturen (Online-Marketing, SEM- und SEO- sowie Social-Media-Agenturen).
  



Das könnte Sie auch interessieren