3. Quartal 17.10.2018, 09:06 Uhr

Netflix wieder auf Wachstumskurs

Netflix ist nach dem mässigen Wachstum im zweiten Quartal nun wieder auf Kurs. Im dritten Quartal verzeichnet der Streaming-Dienst einen Nutzerzuwachs von sieben Millionen Usern. Die eigene Prognose lag bei fünf Millionen neuen Kunden.
(Quelle: shutterstock.com/sitthiphong)
Netflix ist nach einem mässigen zweiten Quartal wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Im dritten Vierteljahr lockte der Videostreaming-Dienst knapp sieben Millionen neue Nutzer an - bei einer eigenen Prognose von fünf Millionen. Der Umsatz sprang im Jahresvergleich um 34 Prozent auf knapp vier Milliarden US-Dollar, wie Netflix nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Und der Gewinn war mit 403 Millionen US-Dollar (knapp 350 Mio Euro) mehr als drei Mal so hoch wie vor einem Jahr. Die Aktie stieg entsprechend im nachbörslichen Handel um mehr als zwölf Prozent.
Von den neuen Nutzern kamen knapp 1,1 Millionen aus dem Heimatmarkt und fast 5,9 Millionen aus anderen Ländern. Insgesamt hat Netflix jetzt 130,4 Millionen zahlende Kunden und fast sieben Millionen Nutzer, die noch in der Probezeit sind.
Für das laufende Quartal rechnet Netflix mit 9,4 Millionen neuen Nutzern nach 8,3 Millionen im letzten Vierteljahr 2017. Im zweiten Vierteljahr hatte Netflix mit gut fünf Millionen Neuzugängen sowohl die eigenen Prognosen als auch die Erwartungen der Analysten klar verfehlt. Das weckte am Markt Sorgen, dass der Dienst Wachstumsprobleme haben könnte.

Zwei Milliarden US-Dollar Umsatz

Der US-Markt und der Rest der Welt brachten im vergangenen Quartal jeweils rund zwei Milliarden US-Dollar Umsatz ein - im Heimatland ist Netflix aber noch doppelt so profitabel wie im Ausland. Der Dienst ist Anfang 2017 fast auf der ganzen Welt mit Ausnahme Chinas verfügbar. Deswegen produziert Netflix verstärkt Serien in verschiedenen Sprachen und Ländern - unter anderem auch in Deutschland.
Netflix investiert massiv in exklusiv nur bei dem Dienst verfügbare Serien und Filme, um neue Nutzer zu gewinnen und bestehende Kunden zu halten. Allein in diesem Jahr sollen acht Milliarden Dollar in Inhalte fliessen. Bei dem breiten Angebot könne man die Entwicklung der Nutzerzahlen nicht an einzelnen Inhalten festmachen - selbst die populärsten Sendungen hätten nur einen niedrigen einstelligen Prozent-Anteil an der gesamten Streaming-Zeit.
Während der Vorreiter einen deutlichen Vorsprung aufbaute, nimmt die Konkurrenz zu. Zum einen gibt es Amazon und lokale Rivalen wie Maxdome in Deutschland. Als künftiger starker Gegenspieler wird aber auch der Disney-Konzern gesehen, der mit einem eigenen Streaming-Service an den Start gehen will. Aber auch Apple arbeitet an eigenen Serien.



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