In-Memory-Lösung
26.03.2018, 12:23 Uhr
SAP forciert HANA für die Cloud
HANA, das Vorzeigeprojekt von SAP, ist nun auf AWS, Azure und der Google Cloud Platform verfügbar. com! professional erklärt, welche zusätzlichen Möglichkeiten die Anwender dadurch haben.
Laut einer Untersuchung von WPP und Kantar „ist SAP die wertvollste deutsche Marke“. Der Software-Gigant führt das Ranking mit einem Markenwert von 48,9 Milliarden Dollar an, gefolgt von der Deutschen Telekom mit 39,2 und BMW mit 24,6 Milliarden Dollar. Ein Ergebnis der Untersuchung lautet allerdings auch, dass die Innovationskraft deutscher Marken als vergleichsweise gering wahrgenommen wird.
Im Fall von SAP ist das ungerecht, denn der Konzern aus Walldorf überschlägt sich geradezu mit immer neuen Ankündigungen. Eine zentrale Rolle spielen dabei Produkte in und um HANA – die Abkürzung stand ursprünglich einmal für High Performance Analytic Appliance, doch ist das Projekt längst darüber hinaus fortentwickelt worden.
HANA ist eine In-Memory-Datenbank und eine Plattform zur Anwendungsentwicklung. Ziel ist es, sehr grosse Datenmengen in Echtzeit bewegen zu können. Erste Anfänge reichen ins Jahr 2006 zurück, die erste HANA-Version kam 2011, die zweite 2017 auf den Markt.
Für SAP nimmt die HANA-Technologie einen besonders hohen Stellenwert ein, während sich viele Kunden von vielen Neuerungen und Erweiterungen überfordert fühlen.
Unbestritten ist, dass die In-Memory-Datenbank eine wesentliche Erleichterung für Analytics-Aufgaben darstellt. Ihr spaltenbasierter Datenspeicher entspricht den Anforderungen der ACID-Compliance und weiteren Industriestandards wie SQL (Structured Query Language) und MDX (Multidimensional Expressions). Die Abkürzung ACID steht für:
Atomicity: Fällt ein Teil einer Transaktion aus, wird die gesamte Transaktion angehalten und die Datenbank bleibt unverändert
Consistency: Eine Datenbank muss als solche erhalten bleiben
Isolation: Es wird garantiert, dass keine Transaktion eine andere Datenübertragung stören darf
Durability: Nachdem eine Transaktion die Datenbank erreicht hat, bleibt sie dort auch bestehen
Weil die HANA-Datenbank parallel zu bestehenden ERP-Anwendungen läuft, erhalten Mitarbeiter in Echtzeit Zugang zu operationalen und transaktionalen Daten, um Analysen durchzuführen, ohne auf tägliche oder wöchentliche Reports warten zu müssen.
“„Die Anwender fühlen sich beim Übergang zur Cloud oft zu wenig unterstützt.“„
Auch die Datenspeicherung in Spalten statt traditionell in Zeilen soll den Zugriff auf die In-Memory-Daten erleichtern, heisst es bei SAP. Zudem soll der Einsatz von Datenkomprimierung für schlankere Datenmengen sorgen.
Die verschiedenen Editionen von SAP HANA 2.0 (Base, Spatial, Platform und Enterprise Edition) unterscheiden sich durch spezifische Erweiterungen, zum Beispiel in Richtung Data Warehousing oder Datenreplikation. Seit 2016 gibt es ausserdem eine Express-Edition, die weniger Ressourcen beansprucht und für den Einsatz als virtuelle Maschine in Cloud-Umgebungen geeignet ist.
Darüber hinaus hat SAP eine Business-Suite namens S/4HANA eingeführt, die klassische ERP-Anwendungen wie Finanzen, Beschaffung, Supply Chain oder Sales enthält. S/4HANA eignet sich laut SAP für den Einsatz im eigenen Rechenzentrum, in der Cloud oder als hybride Umgebung. Mit BW/4HANA gibt es eine spezielle Anwendung für Data Warehousing, die ebenfalls cloudfähig sein soll.