Oracle wird vom Saulus zum Paulus
Oracles neue Datenbank
Im nächsten Jahr bringt Oracle ein neues Release 12.2 seiner Datenbank auf den Markt - ein sogenanntes Minor Release also. Ellison liess auf der Oracle OpenWorld ein wenig die Katze aus dem Sack, was an Neuheiten zu erwarten ist.
Die neue 12.2 kann mehr als 4.000 Mandanten über eine Datenbank bedienen (Multitenancy). JSON-Ausdrücke sollen 60 mal schneller abgearbeitet werden. SQL-Joins laufen 3 mal schneller als bisher ab. Grund dafür ist ein "SQL in Silicon", also in Hardware kodierte Befehle der Abfragesprache SQL. Dazu wird es in den nächsten Tagen sicher noch weitere Details geben.
Oracles neue Cloud-Software
Oracle komplettiert sein SaaS-Angebot: Hinzu kommen Manufacturing, E-Commerce und ein neues Supply Chain Management (SCM). Das Cloud-Software-Modul E-Commerce wird die Komponenten Marketing, Sales, CPQ, Service, Social und einen Apps-Marktplatz enthalten. Die "erste vollständige Supply Chain und Discrete Manufacturing Management Suite" besteht unter anderem aus Procurement (Beschaffungswesen), Manufacturing (Herstellung), Order Management, Logistics, Inventory & Cost Management und ein Produkt-Lifecycle-Management.
Die bislang recht kostenspielige Datenbank-Appliance Exadata gibt es demnächst auch als Cloud-Angebot, und zwar in skalierbaren Häppchen zu je 500 GByte Arbeitsspeicher, 19,2 TByte Flash, 42 TByte Plattenspeicher und von 28 bis zu 68 Cores. Von Oracles sogenannten "Pre-engineered Systems" verkaufte sich die Exadata weltweit am besten. Kleines Detail am Rande: Die kolumnenorientierte Darstellungsweise von Datenbanktabellen wird automatisch vom Arbeitsspeicher in den Exadata-Flash-Cache übernommen.
Durch die Akquise von Sun Microsystems läuft Java, die verbreitetste Programmiersprache der Welt, auch unter den Fittichen von Oracle. Ellison kündigte zum Start der Oracle OpenWorld einen mandantenfähigen und fehlertoleranten Java-Server an. Der Server kann Upgrades im laufenden Betrieb einspielen, hat also Zero Downtime.