Open-Source-Cloud-Lösung 12.03.2017, 08:03 Uhr

Optimierter Service mit Red Hat OpenShift

Amadeus versorgt die Reiseindustrie mit Technologielösungen und IT-Services. Dabei setzt das Unternehmen auf eine neue Container-Lösung auf Basis von Red Hat OpenShift.
(Quelle:  zimmytws / Shutterstock.com)
Von der ersten Suche bis zur Flugbuchung, von der Preisgestaltung und dem Kartenverkauf bis zum Reservierungsmanagement und vom Check-in bis zum Abflug – Amadeus hält die Reise-Industrie am Laufen.
Für sein Ziel, jede Reise von Tür zu Tür zu vereinfachen, brauchte das Unternehmen eine Technologielösung, die es seinen Kunden, beispielsweise Reisebüros, Fluglinien, Flughäfen, Hotels und Bahngesellschaften, ermöglicht, auf die Nachfrage von Verbrauchern schnell und zuverlässig zu reagieren.
„Wir benötigten eine hochmoderne Computing-Plattform, die uns helfen sollte, das Geschäft unserer Kunden zu verbessern“, erklärt Christophe Defayet, Director of Software Development, Security and Communication Systems bei Amadeus. „Als vertrauenswürdiger Partner der Reise-Industrie muss unsere Technologie Kunden dabei helfen, die immer komplexeren Anfragen von Reisenden rund um die Welt bearbeiten zu können.“

Die Ausgangslage

Amadeus besitzt und betreibt eines der grössten Rechenzentren der Welt. Es umfasst mehr als 30 Petabyte Speicher und mehr als 12.000 Infrastrukturgeräte. In den Spitzenzeiten werden im Rechenzen­trum mehr als 30.000 Enduser-Transaktionen pro Sekunde verarbeitet und mehr als 31 Milliarden SQL-Anweisungen am Tag durchgeführt.
Weil die Kunden von Amadeus sich zunehmend darauf konzentrieren mussten, Risiken zu minimieren und unterschiedlichen behördlichen Anforderungen nachzukommen, haben viele von ihnen Interesse an Applikationen bekundet, die vor Ort laufen, über mehrere Rechenzentren verteilt sowie über Public-, Private- oder hybride Cloud-Plattformen verfügbar sind.
IT-Provider müssen ihre Technologien an den geänderten Geschäftsanforderungen im Reisesektor orientieren: „Wir benötigten eine Applikationsplattform, die Infrastrukturschwankungen verträgt, fehlertolerant ist und sich automatisch wiederherstellt, nachdem Probleme entstanden sind”, sagt Defayet. „Wir wollten auch eine Lösung, die das notwendige Mikromanagement von Rechenzentrums-Ressourcen automatisch verringert (…). Schliesslich sollte unsere Lösung Standardmethoden für die Installation und den Betrieb von Applikationen und die Bereitstellung von Kapazitäten anbieten, um unsere Time-to-Market zu verringern.”

Die Open-Source-Lösung

Red Hat: Amadeus wählte sich den Spezialisten für Lösungen auf Open-Source-Basis als Partner für die Modernisierung seiner IT-Plattform.
Mit einer langen Liste von Anforderungen prüfte Amadeus verschiedene Methoden, wie Applikationen Kunden am besten zur Verfügung gestellt werden können. Ein internes Team von IT-Experten recherchierte, wie unterschiedliche Open-Source-Communities das Thema Infrastrukturarchitektur und -design angehen. Um die Wiederverwendung existierender IT-Systeme zu maximieren, hat das Unternehmen ausserdem Container-Technologien wie Docker und Kubernetes evaluiert.
Auf einem Red Hat Summit hat das Amadeus-Team seine Vorstellungen einer Gruppe von Red Hat Engineers präsentiert, verbunden mit dem Ziel, vorhandene Anwendungen mit der Red Hat OpenShift Container Platform, dem Platform-as-a-Service-Angebot (PaaS) von Red Hat, zu vereinen: „Die weitere Nutzung der vorhandenen Assets war wichtig, weil wir viele Applikationen mit alten Technologien entwickelt hatten, die für mindestens zehn Jahre unverändert bleiben“, erklärt Defayet. „Wir wollten auch bestehende Middleware mit der Red Hat OpenShift Container Platform integrieren, sodass System-Administratoren eine einheitliche Sicht auf Betrieb, Plattform und Verfügbarkeit behalten.”
Amadeus stellte fest, dass Red Hat sehr aktiv in den Docker- und Kubernetes-Open-Source-Projekten ist. Zudem wollte Amadeus die Docker Container Engine nutzen, ohne auf den direkten Zugang und die Funktionalitäten der nativen APIs für Docker verzichten zu müssen.
Gleichzeitig wollte das Team von der Web-Skalierbarkeit des Kubernetes-Clusters profitieren und mit einem Ökosystem, in dem einige der grössten Anbieter im Markt vertreten sind, zusammenarbeiten. Red Hats umfangreiche Expertise bei diesen beiden aufstrebenden Technologien – Docker und Kubernetes – vereinfachte für Amadeus die Arbeit mit den Ingenieur-Teams von OpenShift und Red Hat Enterprise Linux.
Die Kooperation stellte sich als besonders effizient heraus: Während sich Red Hat auf das Betriebssystem und die Orchestrierung fokussierte, konnte Amadeus sich darauf konzentrieren, die neue PaaS-Umgebung für die Business-Aktivitäten vorzubereiten.
Aufbauend auf dem vorangegangenen erfolgreichen Einsatz der Red Hat JBoss Middleware in seiner Business-Webservices-Plattform und der Red Hat OpenStack Platform für den Betrieb der Datenbankebenen, hatte Amadeus bereits grosses Vertrauen in Lösungen von Red Hat.
Das Team von Red Hat beschrieb unterschiedliche Betriebs-Use-Cases und versicherte Amadeus, dass die Red Hat OpenShift Container Platform die Ziele des Unternehmens abdecken kann. Nachdem Amadeus sowohl verschiedene andere Anbieter als auch eine individuelle Lösung evaluierte, entschied sich das Unternehmen am Ende für Red Hat.
„Mit den guten partnerschaftlichen Beziehungen, die wir während mehrerer Meetings mit Red Hat aufgebaut haben, haben wir festgestellt, dass wir eine gemeinsame Vision und gemeinsame Ziele bei der Technologie haben”, unterstreicht Defayet. „Mit der Entscheidung für Red Hat als Anbieter wussten wir, dass wir einen hochwertigen Partner gewinnen würden.”

Das Ergebnis mit Red Hat OpenShift

Innerhalb der folgenden 18 Monate baute Amadeus sechs agile Entwickler-Teams auf, die da­rauf hinarbeiteten, eine Private-Cloud-basierte Applikationsplattform auf Basis von Red Hat OpenShift Container Platform aufzubauen, um die individuellen Kundenanforderungen in der Reise-Industrie abzudecken. Mit der Hilfe eines Dedicated Software Engineers von Red Hat arbeiteten die Teams in Projekten wie Middleware-Orchestrierung, Plattform-Monitoring sowie dem Aufbau von Entwickler-Know-how.
Entwickler arbeiten gegenwärtig an E-Commerce-Applikationen für den Einkauf und die Reisereservierungen eines wichtigen Kunden. Das Projekt, unter gemeinsamer Regie der Global-Operations- sowie Forschungs- und Entwicklungs-Abteilungen des Unternehmens, wird laut Plan in Kürze an den Kunden ausgeliefert. 
“„Wir benötigten eine Applikationsplattform, die Infrastrukturschwankungen verträgt, fehlertolerant ist und sich automatisch wiederherstellt, nachdem Probleme entstanden sind.“„
Christophe Defayet
Director of Software Development, Security and Communication Systems bei Amadeus
„Unsere Aufgabe ist es, die Dinge, die wir in diesem Projekt gelernt haben, über die nächsten fünf Jahre zu generalisieren, um sie für weitere Unternehmensapplikationen nutzen zu können”, so Defa­yet. „Wir haben Red Hat bereits beauftragt, auch im weiteren Verlauf des Projekts mit uns zusammenzuarbeiten.”
Die Partnerschaft mit Red Hat hilft Amadeus, Kunden mit signifikantem Business-Nutzen zu unterstützen. „Wir sind äusserst zufrieden mit Red Hat und deren Engagement für unseren Erfolg“, betont Defayet. „Das ist ein grosses Projekt und wir fühlen uns dabei nie allein gelassen.“ 
Amadeus hat auch die Open-Source-Community bei vielen Projekten unterstützt – in der Hoffnung, durch die Weiter­gabe von Technologie der Community etwas zurückgeben zu können. „Wir mögen das Open-Source-Modell sehr“, sagt Defayet. „Die Open-Source-Community war uns immer eine grosse Hilfe bei diesen Projekten.“
Das Unternehmen will die neue Applikationsplattform im kommenden Jahr weiterentwickeln. Die cloudbasierte Lösung wird von einer ganzen Reihe zusammengehörender Rechenzentren, die über die ganze Welt verteilt sind, gehostet werden.
„Wir sind eine wirklich globale Organisation, und dieses Projekt war wegen des Einsatzes aller Teammitglieder weltweit ein grosser Erfolg“, so Defayet. „Daher ist es sehr passend, dass ein globales Amadeus-Team diese innovative Lösung aufgebaut hat, die uns helfen wird, die Zukunft des Reisens zu gestalten.“



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