CeBIT-Guide (Teil 3) 09.03.2017, 10:48 Uhr

CeBIT 2017: Cloud und Big Data

Big Data und die Cloud gehören zu den grossen Themen auf der IT-Messe. Der CeBIT-Guide zeigt Ihnen, welche Unternehmen und Lösungen auf Sie warten.
(Quelle: Wright Studio / Shutterstock.com)
Im vergangenen Jahr nutzte mit 54 Prozent erstmals die Mehrheit der deutschen Unternehmen Cloud-Computing. Das bedarfsgerechte Anmieten von IT-Ressourcen als Basistechnologie für die digitale Transformation gehört mittlerweile genauso zum Standard einer jeden IT-Abteilung wie der Betrieb eigener Server. Die Erweiterung der IT per Knopfdruck macht Unternehmen jeder Grösse fit für den stetig steigenden Wettbewerb. Auch 2017 ist die Cloud daher aus gutem Grund wieder eines der Hauptthemen der IT-Messe CeBIT.
Cloud und Big Data: Der Hallenplan zeigt die Standorte von IBM, Deutsche Telekom, SAP und Salesforce.
Ein weiterer Schwerpunkt ist Big Data – die Analyse grosser Datenmengen. Die systematische Auswertung aller anfallenden Daten eines Unternehmens liefert zunehmend die Grund­lage für strategische Geschäftsentscheidungen. So können die gewonnenen und analysierten Daten einerseits das unternehmerische Bauchgefühl untermauern, andererseits erlauben es die Daten, künftige Geschäftsentwicklungen auf den Prüfstand zu stellen.
Bereits knapp ein Zehntel der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat eine Software für Big Data im Einsatz, 16 Prozent der Unternehmen verwenden schon mehr als eine Big-Data-Anwendung. In allzu vielen Firmen liegen die Datenmengen hingegen noch ungenutzt herum. Dabei bergen sie immer wichtiger werdende Informationen.

Descriptive Analytics

Die meisten Unternehmen setzen bei Big Data auf sogenannte Descriptive Analytics, deskriptive Vorhersagen: Vorhandene empirische Daten werden verarbeitet, geordnet und grafisch übersichtlich aufbereitet. Der neueste Big-Data-Trend sind jedoch Predictive Analytics und Prescriptive Analytics.
Bei Predictive Analytics will man Antworten darauf finden, warum die Zahlen so sind, wie sie sind. Der präskriptive Ansatz geht sogar noch einen Schritt weiter: Hierbei generiert die Datenanalyse Antworten auf die Frage, was zu tun ist, damit bestimmte Unternehmensziele erreicht werden.
Das Big-Data-Tool definiert dabei selbstständig Handlungsalternativen, berechnet deren individuelle Erfolgschancen und leitet dann die Aktion mit der jeweils höchsten Erfolgsaussicht ein.
Die Cloud erlaubt auch kleineren Unternehmen, die Möglichkeiten der Datenanalyse zu nutzen: So stellen immer mehr Anbieter kostengünstige individuelle Big-Data-Lösungen auf Cloud-Basis bereit. Die Cloud ist gleichzeitig Treiber und Lösungstechnologie für Big Data.

AI, Big Data und Security

IBM Watson: Das kognitive System lernt durch Inter­aktion, analysiert Daten und liefert Antworten für bessere Ergebnisse.
Quelle: IBM
Bei IBM steht der CeBIT-Aufritt in Halle 2, Stand A10, unter dem Motto „outthink limits, build a cognitive business“.
So bildet auch in diesem Jahr das Künstliche-Intelligenz-Projekt Watson den Mittelpunkt. Während herkömmliche BIg-Data-Systeme Daten auf Basis von vorab programmierten Routinen verarbeiten, lernen sogenannte kognitive Systeme wie IBMs Watson nach kurzer Zeit eigenständig.
Mit den Big-Data-Lösungen von IBM aus der Cloud sollen Unternehmen eine Vielzahl von Fragestellungen bearbeiten können. Ziel dabei ist es, Big-Data- und Analytics-Anwendungen den Fachabteilungen als Selfservice direkt zugänglich zu
machen.
Beim deutschen Software-Hersteller SAP lautet der Leitspruch „Run Live. Run Simple“. SAP zufolge ist in der heutigen Welt ein neues Denken gefordert: Unternehmen müssen ganzheitlich und in Echtzeit agieren. Wie das funktioniert, zeigt der Walldorfer Software-Anbieter in Live-Szenarien und Experten-Foren in Halle 4, Stand C04.
Amazon Web Services: Viele grosse Internetfirmen wie Airbnb und Netflix nutzen
die Cloud-Infrastruktur von Amazon.
Quelle: Amazon
Zu den grossen Cloud-Spezialisten auf der CeBIT gehört ein weiteres Mal auch die Deutsche Telekom. „Digitalisierung. Einfach. Machen“ heisst es bei ihr in Halle 4, Stand C38. Mit einer Vielzahl von umgesetzten Kundenprojekten zeigt die Deutsche Telekom, welche Produkte sie Unternehmen für die Digitalisierung bietet und in welchen Bereichen diese mit der digi­talen Transformation starten können.
Da Digitalisierung nur mit neuen IT-Sicherheitskonzepten funktioniert, zeigt das Telekommunikationsunternehmen da­rüber hinaus, wie Unternehmen ihre IT-Landschaft gegen die immer grösser werdenden Risiken durch Hacker und Cyberkriminelle wirkungsvoll absichern.
Weitere Sicherheitslösungen zum Schutz der Unternehmensdaten gibt es auch bei Rohde & Schwarz Cybersecurity. Die Sicherheitsspezialisten finden Sie in Halle 6, Stand J16.
Der Cloud-Riese Amazon ist dieses Jahr wieder mit einem Messestand auf dem Freigelände vertreten. Auf dem Stand R139 stellt der Internetkonzern seinen Cloud-Dienst Amazon Web Services vor. Die umfangreiche Sammlung an Online-Diensten hält fast alle Bereiche der klassischen Unternehmens-IT als Cloud-Service bereit – vom Netzwerk über den Speicher bis hin zu Datenbanken.
Zu den bekannten Anbietern von Big-Data-Tools gehören Ta­bleau Software und QlikTech. Beide Unternehmen sind in diesem Jahr als Partner am Stand der Marktanalysten von BARC in Halle 15, Stand E16, vertreten.
Wie eingangs erwähnt bleibt der Cloud- und Big-Data-Gigant Microsoft der CeBIT diesmal fern. Das Produktportfolio der Redmonder präsentieren stattdessen rund 40 Partnerunternehmen. Damit möchte Microsoft seine Partner in den Mittelpunkt rücken, da sie laut Microsoft mehr als 90 Prozent der Umsätze realisieren und die spezifischen Herausforderungen der einzelnen Branchen besonders gut kennen.

Systemhäuser mit neuen Produkten und Geschäftsmodellen

Neue Technologien wie die Cloud und Big-Data-Analysen eröffnen auch Systemhäusern Möglichkeiten für individuell zugeschnittene Produkte und Geschäftsmodelle.
Systemhäuser bieten Software und Hardware als betriebsfertige IT-Komplettlösungen an und fungieren dabei als Bindeglied zwischen den Anwendern in den Unternehmen und den verschiedenen Hard- und Software-Anbietern.
Ein Beispiel ist Bechtle. Das Systemhaus zeigt als Partner am Stand von Hewlett Packard Enterprise in Halle 4, Stand B04, wie Unternehmen neue technologische Brücken schlagen zwischen gewohnter Sicherheit und Stabilität auf der einen Seite und notwendiger Flexibilität und Agilität auf der anderen Seite.




Das könnte Sie auch interessieren