Marge enttäuscht 29.01.2019, 15:16 Uhr

Ausbau des Cloud-Geschäfts kann SAPs Profitabilität kaum steigern

Höhere Steuern und milliardenschwere Übernahmen belasten die Zahlen des deutschen Softwareriesen SAP. Zwar floriert das Geschäft mit Cloudsoftware zunehmend, die geringe Marge enttäuscht die Anleger dennoch.
(Quelle: nitpicker / shutterstock.com)
Europas grösster Softwarehersteller SAP legt dank der milliardenschweren Zukäufe aus dem Vorjahr erneut einen Gang zu. Mit den Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr schraubte das Management um Vorstandschef Bill McDermott die Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre in die Höhe. Allerdings zeigte sich im Zahlenwerk auch der ein oder andere Makel - die versprochene Kehrtwende bei der am Kapitalmarkt vielbeachteten operativen Marge blieb aus. Auf der Handelsplattform Tradegate gaben die Aktien des wertvollsten deutschen Unternehmens rund 1,5 Prozent nach.
Im vergangenen Quartal machte SAP viel Boden gut, vor allem der Lizenzumsatz konnte überraschend kräftig zulegen, wie das Unternehmen am Dienstag in Walldorf mitteilte. Üblicherweise ein hochprofitables Geschäft - weil aber auch das nicht so gewinnträchtige Cloud-Geschäft mit Software zur Miete aus dem Internet weiter stark wuchs, fiel die Profitabilität des Gesamtjahres eher enttäuschend aus. Bill McDermott und Finanzchef Luka Mucic hatten nach fünf Jahren sinkender operativer Margen für 2018 die Wende versprochen.
Nominell kam die auch zustande, vom Umsatz blieben 29 Prozent als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern hängen und damit 0,1 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Doch unter gleichen Bedingungen - unter anderem hatte sich die Rechnungslegung leicht geändert - wäre die Marge nur stabil geblieben, sagte Mucic in einer Telefonkonferenz. Das liege aber eben auch am starken Wachstum des Cloud-Geschäfts und sei nicht bedenklich, sagte er. Zudem hätten die Wirtschaftskrisen in Venezuela und Argentinien einen starken Einfluss auf die Margen gehabt.




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