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18.09.2020, 09:56 Uhr
Trump: Entscheidung zu TikTok kommt bald
Während die von Präsident Trump gesetzte Frist für einen Deal um das US-Geschäft von TikTok näherrückt, wir hinter den Kulissen heftig gefochten. Laut Medienberichten könnten US-Investoren doch noch eine Mehrheit an der Video-App bekommen.
Im Poker um die Zukunft der populären Video-App TikTok in den USA hat Präsident Donald Trump eine rasche Entscheidung angekündigt.
Die US-Regierung sprach mit dem Software-Konzern Oracle und dem Supermarkt-Riesen Walmart, die beide bei TikTok einsteigen sollen, wie Trump sagte. "Ich schätze, Microsoft ist auch immer noch dabei", so der Präsident überraschend. Der Software-Riese hatte über einen Kauf des TikTok-Geschäfts in den USA und anderen Ländern verhandelt, teilte vor wenigen Tagen aber mit, dass sein Angebot vom chinesischen TikTok-Besitzer Bytedance abgelehnt worden sei.
Die Gespräche stehen unter Zeitdruck: Am Wochenende tritt ein Trump-Erlass von Anfang August in Kraft, der TiTok Geschäfte mit Firmen und Personen in den USA verbietet. Ohne einen Deal droht der App das Aus im US-Markt, wo TikTok nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Nutzer hat.
Sicherheitsrisiko
Trump bezeichnet TikTok als Sicherheitsrisiko mit der Begründung, dass chinesische Behörden an Daten von Amerikanern kommen könnten. TikTok und Bytedance bestreiten dies. Ein Deal um TikTok muss vom Präsidenten abgesegnet werden.
Microsofts Gespräche waren von der chinesischen Regierung torpediert worden: Sie führte eine Regel ein, nach der sie dem Verkauf von Software-Algorithmen ins Ausland zustimmen muss. Diese über Jahre entwickelte Software entscheidet zum Beispiel darüber, welche Videos einem Nutzer als nächste vorgeschlagen werden - und gilt als eines der Erfolgsgeheimnisse von TikTok.
Danach wurde schnell ein Ersatzplan ausgearbeitet, nach dem Oracle als Technologie-Partner von TikTok auftreten soll und das globale Geschäft der Video-App in eine neue Firma mit Sitz in den USA eingebracht wird.