Bessere Social Media Guidelines für Unternehmen

"Zwei Komponenten: verbieten oder ermuntern"

Warum Social Media Guidelines heute für Unternehmen wichtig sind erklärt Ben Ellermann. Er ist der erste Vorsitzende des Bundesverbands Community Management (BVCM).
Ben Ellermann, erster Vorsitzender des Bundesverbands Community Management
Wie haben sich ­Social Media Guide­lines in den letzten Jahren verändert?
Ben Ellermann: Guidelines haben zwei Wirkungskomponenten: Sie können reglementieren und verbieten oder motivieren und ermuntern. Viele Unternehmen sehen nur die erste Komponente - das ist die Pflicht. Die Kür ist die zweite Komponente und hier besteht nach wie vor dringender Nachholbedarf. Die meisten Unternehmen schöpfen das Potenzial, das in der Aktivierung ihrer Mitarbeiter liegt, längst nicht aus.
Wie sollte man denn die Richtlinien gestalten?
Ellermann: Social Media Guidelines sollte man nicht nur als hübsche Broschüre mit Regeln oder eine Seite im Intranet begreifen, die im Zweifel genauso häufig gelesen werden wie die allgemeinen Geschäftsbedingungen von einem Online-Shop. Anders gesagt: Es geht nicht nur um den Inhalt, sondern um die Vermittlung - ja das Evangelisieren - des Inhalts. Dafür gibt es diverse Instrumente von Bewegtbild-Tutorials über Roadshows bis hin zu Schulungen für unterschiedliche Anspruchsgruppen.
Und wenn ein Mitarbeiter etwas Falsches oder Peinliches verbreitet, das dem Image der Firma schadet oder einen Shitstorm auslöst?
Ellermann: Das ist ein Problem, weil Unternehmen auch für die Äusserungen ihrer Mitarbeiter in deren privaten Social-Media-Profilen haftbar gemacht werden können. Allerdings spricht das nicht gegen die Aktivierung der Mit­arbeiter, wenn man die reglementierende Komponente beibehält.




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