Bessere Social Media Guidelines für Unternehmen

Vorbilder für den eigenen Reifeprozess

Dabei sollte inzwischen angekommen sein, dass Unternehmen gerade von privaten Posts profitieren können. Ein Beispiel der Deutschen Telekom zeigt, wie das gefördert werden kann. Der Telekommunika­tionskonzern hat an verschiedenen Standorten - zum Beispiel in Kantinen - sogenannte Social Walls eingerichtet.
Das sind Bildschirme, auf denen gezeigt wird, was Mitarbeiter - vom Auszubildenden bis zum Vorstand - unter dem Hashtag #Telekomwall auf Twitter oder Instagram posten. Social-Media-Experte Eck ist begeistert. "Auf diese Weise werden auch Nicht-Social-Media-Nutzer abgeholt und der Konzern zeigt, wie wichtig es ihm ist, was seine Mitarbeiter und Kunden in Social Media machen. Wer den Hashtag nutzt, adressiert somit alle Kollegen", erklärt er.
Das Beispiel der Deutschen Telekom ­sollte Schule machen. Bislang sieht die Realität aber anders aus - trotz Reifeprozess: "Aufseiten der Unternehmen gibt es teilweise immer noch ein gewisses Unbehagen, wenn es um den Umgang mit sozialen Medien geht, sei es hinsichtlich der Unternehmenskommunikation oder bezüglich des Umgangs der Mitarbeiter mit Facebook und Co.", erklärt Tanja Knob, Geschäftsführerin der Marketingagentur Camao.
"Aufseiten der Unternehmen gibt es teilweise immer noch ein gewisses Unbehagen, wenn es um den Umgang mit sozialen Medien geht", erklärt Tanja Knob, Geschäftsführerin der Marketing-und Kommunikationsagentur Camao.
Grundsätzlich lasse sich aber sagen, dass die Unsicherheit deutlich zurückgegangen sei, da das Terrain inzwischen gut erforscht sei und es zahlreiche Erfolgsbeispiele gebe. Unternehmen bewegen sich in einem Spannungsbereich. Einerseits sind Social Media Guidelines nicht mehr so streng und werden "angeordnet", so Knob, wie zu Beginn des Hypes. Andererseits sind die Verantwortlichen meist nach wie vor noch zurückhaltend, wenn es um die Beteiligung von Mitarbeitern an Social-Media-Aktivitäten des Unternehmens geht.

Human Ressource und Personalmarketing

Hier nehmen Human Ressource und Personalmarketing tatsächlich oft so etwas wie eine Vorreiterrolle ein. "Influencer ­innerhalb der Belegschaft ausfindig zu machen und für die eigene Kampagne zu begeistern, ist mittlerweile ein Standardbaustein einer jeden ordentlichen Social-Media-Personalmarketing-Kampagne", so Robindro Ullah, der früher für Konzerne wie die Deutsche Bahn oder Voith immer wieder Social-Media-Massnahmen umgesetzt hat und heute Unternehmen auch mit Blick auf dieses Thema berät. Wer ­eine externe Kampagne im Bereich Personalgewinnung launche, publiziert diese oft zunächst intern. „Es existiert hier also ein sehr deutlicher Stimmungswechsel - eben aufgrund der Erkenntnis, dass Social ­Media am besten mit viel Rückenwind aus der Belegschaft funktioniert“, so Ullah. In die Guidelines müsse diese positive Stimmung noch einfliessen.




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