Ransomware nimmt die IT in Geiselhaft - Gegenmassnahmen
Warum die Plage nicht nachlässt
Eine Ransomware-Attacke kann das laufende Geschäft zum Stillstand bringen, unternehmenskritische Daten vernichten, die Produktivität senken und nebenbei noch einen Imageverlust verursachen. Die Zahlung von Lösegeld erscheint da vielen Verantwortlichen als eine vertretbare Methode der Krisenbewältigung. Doch weit gefehlt. Der Anstieg zielgerichteter Ransomware gegen handverlesene Opfer, von dem Symantec im Laufe des letzten Jahres berichtete, hat diese Dynamik gekippt. Wer Lösegeld zahlt, erkauft sich damit neuerdings neue Attacken und gilt von nun an im Darknet als vermeintlich "leichte Beute" mit dem garantierten Ertrag.
Was sind die wichtigsten Angriffsvektoren für Ransomware auf Unternehmen? "Wie fast alle Malware wird Ransomware über verschiedene Kanäle verteilt, über gehackte Webseiten (Drive-by) oder per E-Mail", warnt Serge Droz. Viele dieser Mails würden "professionell daherkommen", beispielsweise als Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle. Der Kreativität der Angreifer sind offenbar keine Grenzen gesetzt.
"Ransomware ist für die direkte Umsatzgenerierung konzipiert", schrieben Sicherheitsexperten von Symantec kürzlich in einem Bericht. Die Sicherheitsforscher von Trustwave beziffern den ROI einer konventionellen Ransomware-Attacke auf astronomische 1.425 Prozent. IBM wiederum spricht von einem weltweiten Schwarzmarkt im Wert von über 900 Millionen Euro.
"Ransomware ist für die direkte Umsatzgenerierung konzipiert", schrieben Sicherheitsexperten von Symantec kürzlich in einem Bericht. Die Sicherheitsforscher von Trustwave beziffern den ROI einer konventionellen Ransomware-Attacke auf astronomische 1.425 Prozent. IBM wiederum spricht von einem weltweiten Schwarzmarkt im Wert von über 900 Millionen Euro.
Ransomware als Service
Mit dem kontinuierlichen Zufluss von Lösegeld entwickeln die Täter ihre Ransomware-Toolkits rasant weiter. Jahr für Jahr erscheinen so um die 100 neue Ransomware-Familien. Cryptolocker, Cerber oder Locky gibt es im Übrigen als sogenannte DIY-Kits (Do-it-yourself-Kits) im Preisbereich zwischen 36 und 2.800 Euro zu kaufen. Es handelt sich dabei quasi um «Malware-Fertiggerichte zum Aufwärmen» für Heimbastler. Viele dieser Tools sind einfach Ramsch, doch darum geht es nicht: Mit ihrer Hilfe können Täter, die hinter den Ohren ansonsten noch grün sind, ihre Opfer mit Lösegeldforderungen terrorisieren.
Es wird aber noch schlimmer kommen. Die neuste Generation von Ransomware vom März dieses Jahres, getauft auf den Namen Satan, macht mit einem neuen Geschäftsmodell auf sich aufmerksam. Die Ransomware selbst ist kostenfrei, lässt sich mit ein paar Klicks "individualisieren", herunterladen und auf die Opfer loslassen. Für den Vertrieb bekommen die Täter eine Kommission: 25 Prozent ab einem Umsatz von 5 Bitcoins pro Woche und satte 85 Prozent ab 125 Bitcoins pro Woche.