Swiss Developer Survey 2020 05.02.2021, 08:35 Uhr

Das sind die Vorlieben von Schweizer Entwicklern

Bei Schweizer Entwicklern steht die Open-Source-Datenbank PostgreSQL derzeit hoch im Kurs. Skepsis herrscht dagegen beim Thema Blockchain, wie die neue Swiss Developer Survey zeigt.
(Quelle: Charles Deluvio / Unsplash)
Swiss Made Software hat zum zweiten Mal die Swiss Developer Survey veröffentlicht. Mehr als 1000 Entwicklerinnen und Entwickler gaben dabei Einblick in ihre Arbeit, ihre bevorzugten Technologien oder auch die aus ihrer Sicht spannendsten Trends, wie die Studienautoren in einem Blog-Beitrag schreiben.
Besonderes Highlight der diesjährigen Umfrage: PostgreSQL. Die Open-Source-Datenbank schnitt überraschend gut ab. Gefragt nach der Datenbank, die Programmier-Cracks neu nutzen möchten, gaben etwa am meisten von ihnen PostgreSQL an. Gleich sieht es bei den Datenbanken aus, die sie in ihrem Unternehmen einführen wollen. Insgesamt ist PostgreSQL derzeit auch bei mehr Entwicklerinnen und Entwicklern im Einsatz als noch bei der letzten Umfrage. «Man könnte sagen, dass eine der ältesten Datenbanken gerade stark im Aufwind ist», teilen die Studienautoren hierzu mit. Die fünf meistgenutzten Datenbanken sind gemäss der Umfrage momentan folgende:
  1. MySQL & MariaDB
  2. MySQL
  3. PostgreSQL
  4. Microsoft SQL Server
  5. Oracle

Anreiz schaffen mit Programmiersprachen

Die Programmiersprachen unterteilten die Studienautoren in diesem Jahr in Haupt- und Ergänzungssprachen. Letztere würden zwar praktisch alle Entwickler in der täglichen Arbeit verwenden, jedoch nie als Primärsprache bezeichnen. So kämen die Ergänzungssprachen insgesamt auch auf viel mehr Nennungen, während Hauptsprachen seltener genannt würden. Laut den Autoren weist das auf eine Spezialisierung hin.
Bei den Ergänzungssprachen sieht die Top-5-Rangliste folgendermassen aus:
  1. HTML
  2. SQL
  3. Shellscript
  4. CSS
  5. Java Script
Und die fünf meistgenutzten Hauptsprachen sind:
  1. JavaScript
  2. Java
  3. TypeScript
  4. Python
  5. C#
Bei den Programmiersprachen, die Entwicklerinnen und Entwickler gerne neu einsetzen möchten, stehen Python, Kotlin, Go, TypeScript und Rust an der Spitze. Die Studienautoren mutmassen deshalb, dass es sich für Unternehmen lohnen könnte, auf diese Sprachen zu setzen, um neue Fachkräfte anzulocken. Insbesondere, wenn so die Chance besteht, dass sie sich in diese Technologien einarbeiten können.

Vielfältige Plattform-Landschaft

Im Bereich der Plattformen identifizieren die Autoren eine grosse Vielfalt mit sehr unterschiedlichen Anwendungsfällen. Zudem merken sie an, dass es Plattformen gibt, auf denen Applikationen unabhängig von Programmiersprachen oder Frameworks realtiv frei laufen können – etwa Linux, AWS oder Kubernetes/Docker. Diesen stehen Plattformen wie Sharepoint oder SAP gegenüber, die softwarespezifisch entwickelt wurden und so sehr stark an diese gekoppelt sind.
Aus den Rückmeldungen der Teilnehmenden ergab sich folgende Top 5:
  1. Linux
  2. Windows Desktop oder Server
  3. Docker
  4. mac OS / OS X
  5. Android
In die Top 10 schafften es noch Plattformen wie Slack, Microsoft Teams oder auch iOS. Microsoft Teams wurde laut den Autoren heuer neu aufgenommen und ist direkt hinter Slack auf Rang 7 eingestiegen. «Ob die Teilnehmer diese als Entwicklungsplattform oder separates Arbeitswerkzeug wahrnehmen, sei dahingestellt», schreiben sie hierzu. Raspberry Pi (Rang 10) und Arduino (Rang 18) sind in der Rangliste ebenfalls zu finden – auch diese werden von Programmiererinnen und Programmierern also aktiv in Software-Projekten genutzt.
Am liebsten neu einsetzen möchten die Befragten derweil folgende Plattformen:
  1. Kubernetes
  2. Docker
  3. Linux
  4. AWS
  5. Raspberry Pi
Bemerkenswert ist auch Platz zehn dieser Rangliste, auf dem OpenShift liegt – die Enterprise-Lösung von RedHat stieg in der diesjährigen Umfrage neu ein und erfreut sich damit zunehmender Beliebtheit.

Skepsis punkto Blockchain

Befragt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch zu den grössten Hype-Technologien. Am wichtigsten schätzen sie aktuell Big Data, Machine Learning und IoT ein. Zudem zeigen sie sich überzeugt, dass Machine Learning bis in fünf Jahren Big Data an der Spitze dieses Rankings ablösen soll. Wie schon bei der letzten Swiss Developer Survey äussert ein Grossteil Skepsis beim Thema Blockchain. Weder heute noch in fünf Jahren sehen Entwicklerinnen und Entwickler die Technologie als allzu wichtig für ihre Arbeit an.
Schliesslich beschäftigt sich die Umfrage auch mit der aktuellen Arbeitssituation. Sie offenbart hierbei Zufriedenheit unter den Programmierexpertinnen und -experten zum Umgang ihrer Arbeitgeber mit der Pandemie. Über 95 Prozent der Befragten bescheinigen eine schnelle und kompetente Reaktion. Arbeit von daheim sei ganz (93 Prozent) oder teilweise (72 Prozent) ermöglicht worden. Darüber hinaus fühlen sich die Entwickler gemäss den Studienautoren mit über 80 Prozent auch im Home Office wohl und die Teams funktionierten weiter gut (96 Prozent). Sorgen um die Zukunft ihres Arbeitsplatzes machen sich die Coder nicht, heisst es weiter. Und trotzdem: Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass sich die Gesellschaft in Folge der Pandemie ändern wird.
Hinweis: Die im Rahmen dieses Artikels vorgestellten Erkentnisse sind nur ein Teil der ganzen Swiss Developer Survey 2020. Sämtliche Auswertungen finden sich unter diesem Link.




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