Cyber-Angriff
31.10.2016, 11:17 Uhr
Unternehmen müssen sich selbst schützen
Wer eine Online-Präsenz hat, muss sich proaktiv um Sicherheitsfragen kümmern. Studien zeigen, dass die Gefahr zunimmt, Opfer eines Cyberangriffs zu werden.
Die Zahl ist beachtlich und sorgte für Schlagzeilen: Mindestens 500 Millionen Yahoo-Nutzerkonten sind von einer Hacker-Attacke betroffen, die bereits im Jahr 2014 stattfand. Doch erst im September 2016 ging der Internet-Konzern Yahoo damit an die Öffentlichkeit. Gestohlen wurden Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten und verschlüsselte Passwörter. Die Untersuchung des Angriffs dauert noch an. Der Imageschaden ist enorm. Welche Konsequenz dieses Sicherheitsdebakel für die geplante Übernahme des Konzerns durch den US-Kommunikationsanbieter Verizon hat, ist bis dato noch offen.
Wer genau hinter dem Angriff steht, ist nicht bekannt. Yahoo bezeichnet den Angreifer nicht näher als "state-sponsored actor" - der Angriff gehe demnach von einer Regierung aus. Die betroffenen Nutzer wurden benachrichtigt und aufgefordert, ihre Passwörter zu ändern und ihr Nutzerkonto nach verdächtigen Aktivitäten zu durchforsten. Der Vertrauensverlust für den Anbieter dürfte riesig sein, auch deswegen, weil die Attacke an sich schon zwei Jahre zurückliegt. Yahoo muss sich fragen lassen, warum die Nutzer erst jetzt über diesen Angriff informiert und nicht schon früher gewarnt wurden.
Und noch ein zweiter Cyberangriff sorgt gerade für Schlagzeilen, wenn auch eher in Fachkreisen: Der Blog des amerikanischen Sicherheitsforschers Brian Krebs wurde Ziel des grössten bislang bekannten DDoS-Angriffs. Bei Distributed-Denial-of-Service-Attacken (DDoS) wird die Netzinfrastruktur so mit Datenpaketen überflutet, dass sie überlastet ist und die Server schliesslich in die Knie gehen. Das führt dazu, dass normale Seitenaufrufe nicht mehr durchkommen und die betroffene Webseite für die Nutzer entweder nur mit langer Verzögerung oder gar nicht mehr zur Verfügung steht. Für Unternehmen, deren Business vom Internet abhängt, ein hohes Risiko.