Die streitlustigen App-Entwickler
Quartiergeflüster fördern
Zwei eigene Apps haben die drei bisher hervorgebracht. «Zedl», so heisst die erste Anwendung, die das kritische Hinterfragen aller Teammitglieder überlebt hat. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine kartenbasierte Lokalversion von Twitter oder Facebook. Sie erlaubt es den Usern, mittels Zetteln Nachrichten an ausgewählte Orte zu pinnen und miteinander in Kontakt zu treten. Seit Oktober 2017 ist «Zedl» für Android- und iOS-Geräte verfügbar. Kasinski erklärt: «Zedl soll Menschen zusammenbringen, die am selben Ort dieselben Interessen teilen – etwa, an welchem Stand es am Food-Festival die besten Momos zu kaufen gibt.» (Teigtaschen aus der Himalayaregion, Anm. d. Red.) Mit der App solle dadurch auf organische Art und Weise ein Austausch an Orten entstehen, an denen sich die User gerade befinden – ohne, dass man dafür extra einer separaten Facebook-Gruppe oder Ähnlichem beitreten müsse.
Gemäss Gerber war für die Entwicklung von «Zedl» eine ideologische Überlegung ausschlaggebend. «Dank der sozialen Medien kann man sich heute zwar mit Leuten auf der ganzen Welt vernetzen, aber die Kommunikation mit Personen in der nahen Umgebung geht dabei gleichzeitig verloren.» Geld macht Byrds & Bytes mit der App noch nicht. «Zedl befindet sich auf einer niedrigen Skalierungsstufe, auf der noch keine Monetarisierung möglich ist», erklärt Gerber. Das war laut Kasinski jedoch auch nicht das Ziel des Projekts. «Werbemodelle waren zwar eingeplant, sobald man sich aber stark auf eine Entwicklung verlässt, wird man davon abhängig.» Investoren, Werbepartner und ein schnelleres Wachstum von «Zedl» wären nötig gewesen, hätte es sich für die Firma lohnen sollen. «Weil für uns das Produkt im Mittelpunkt steht, hat dieses Priorität. Wenn wir da etwas Gutes bieten können, kann man sich dann vielleicht einmal über Werbung oder Finanzierungsmöglichkeiten unterhalten.»