Schweizer Kunden mit SAP zufrieden, aber
Kritik an Preisen, Wartung, Zukunftsplänen
Die IG SAP war ursprünglich von CIOs als Anwendergruppe gegründet worden, um sich bei dem ERP-Konzern für gute Lizenz- und Wartungsbedingungen einzusetzen. Dieses 2008 definierte Ziel scheint auch 13 Jahre später nur teilweise erreicht. Denn über 80 Prozent sind unzufrieden mit Preis-/Leistungsverhältnis für die Wartungsdienstleistungen von SAP respektive ihrem ERP-Partner. Mit den Kosten für die Lizenzen ist ebenfalls die Mehrheit (hier: 85 Prozent) unzufrieden oder beurteilt die Preise als «gerade noch okay». In Anbetracht der hohen Kundentreue sind die CIOs entweder sehr leidensfähig – oder sie haben schlicht keine andere Wahl.
SAPs jüngste Initiative, die «Business Transformation as a Service» oder kurz: «Rise with SAP», ist bei den Kunden in der Schweiz offenbar noch nicht angekommen. Vielmehr durchblicken 75 Prozent die Produktestrategie der Walldorfer nicht vollständig. Anders gesagt: Drei von vier IT-Leitern wissen nicht genau, wohin sich ihr wichtigster Software-Lieferant in den nächsten Jahren entwickeln wird. «Dieses Ergebnis zeigt deutlich einen Mangel an stabilen und transparenten Roadmaps auf», kommentiert IG-Sprecher Peter Hartmann. Nach seinen Worten führten die ständig neuen Marketing-Initiativen der SAP eher zur Verunsicherung der Kunden als zur Stabilisierung der Situation.
Gemäss den IG-Mitgliedsunternehmen hat sich am Verhältnis zwischen dem Hersteller und den Kunden seit der Befragung im Jahr 2019 wenig geändert. Nur 15 Prozent berichten von einer unterdessen verbesserten Beziehung zu ihrem ERP-Lieferanten. Im Gespräch mit Computerworld betont IG-Sprecher Hartmann, er sei im Dialog mit SAP Schweiz über die Umfrageresultate – und im Namen der Mitgliedsfirmen sehr am konstruktiven Austausch interessiert.