Schweiz verliert bei internationalen Konzernen an Attraktivität

Fachkräftemangel als Defizit

Laut den Ergebnissen weist die Schweiz Defizite bei wichtigen Standortfaktoren wie der Verfügbarkeit und Mobilität von hochqualifizierten Arbeitskräften auf. Die CEOs aus unterschiedlichen Sektoren hätten angemerkt, dass besonders im Technologiebereich nicht genügend hochqualifizierte Arbeitskräfte verfügbar seien, heisst es in einem Bericht zur Studie. Gestützt werde diese Erkenntnis durch Studien von Eurostat, denen zufolge die Zahl der Absolventen in MINT-Fächern in der Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern relativ niedrig sei.

Als weiteres Defizit nennen die McKinsey-Berater die «relativ hohen Hürden für die Beschäftigung Hochqualifizierter aus aussereuropäischen Ländern in der Schweiz, sowie in der Wahrnehmung, dass die Schweiz nur über begrenzten Zugang zum europäischen Binnenmarkt verfügt». Traditionelle Stärken der Schweiz, wie die steuerliche und regulatorische Stabilität, würden ebenfalls beginnen zu verblassen, zudem werde zu wenig in das Standortmarketing investiert, lautet ihr Fazit.

Handlungsansätze für die Schweiz

Die Autoren der Studie sind überzeugt, dass hierzulande eine offene Debatte über den Wert international tätiger Unternehmen geführt werden müsse. Sie nennen letztlich drei Massnahmen, die dabei helfen könnten, die Schweiz wieder attraktiver zu machen:

  •     Bei der Einwanderungspolitik für hochqualifizierte, gefragte Arbeitskräfte über die Bücher gehen und den Ausbau der Kapazitäten für Studienrichtungen mit hoher Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt überprüfen.
  •     Klare Positionierung im internationalen regulatorischen, wirtschaftlichen und steuerlichen Kontext.
  •     Intensivierung des Standortmarketings, um mit Promotionsagenturen in den Niederlanden, Irland oder Singapur mithalten zu können.

«Die Schweiz verfügt über alle Voraussetzungen, um zum führenden Standort für international tätige Unternehmen zu werden», schreiben die Autoren im Bericht. Sie sind sich sicher, dass ihre Handlungsansätze dazu beitragen können, dass die Schweiz in Zukunft zum Wahlstandort von Technologie- und chinesischen Unternehmen wird, die nun in der zweiten Welle die globale Expansion vorantreiben.



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