Ricoh Trend Forum 16.05.2022, 09:14 Uhr

Ricoh Schweiz: jeder zweite Franken mit IT

Der Druckerhersteller Ricoh verdient in der Schweiz mittlerweile jeden zweiten Franken mit IT. Cloud-Lösungen für das hybride Büro und Outsourcing sind die neuen Wachstumsfelder.
Daniel Tschudi von Ricoh Schweiz begrüsste knapp 350 Teilnehmer am «Ricoh Trend Forum»
(Quelle: computerworld.ch)
Der japanische Konzern Ricoh war einst als Hersteller von Fotopapieren und Kameras gestartet. Bald folgten Kopierer, dann Drucker. In der Schweiz war das Unternehmen lange Jahre hauptsächlich als Lieferant von Multifunktionsgeräten und industriellen Printern bekannt. Das Jahr 2021 markiert einen Wendepunkt, wie Managing Director Daniel Tschudi am «Ricoh TrendForum» in Baden sagte. «Das Geschäft von Ricoh Schweiz war 2021 nur noch zu 50 Prozent das Printing.» Die andere Hälfte des Umsatzes habe der Konzern mit IT-Services in den Bereichen Cloud, Digital Workplace inklusive Enterprise Content Management und Security erwirtschaftet.
An der jährlichen Medienkonferenz im Juni vergangenen Jahres hatte Tschudi den Anteil der IT-Dienstleistungen am Gesamtgeschäft noch mit 31 Prozent beziffert – allerdings für den Ricoh-Konzern. Am «Ricoh Trend Forum» führte er jetzt aus, dass der vor sechs Jahren angestossene Wandel mit organischem Wachstum und Akquisitionen nun Früchte trage. In der Schweiz hatte Ricoh unter anderem Lake Solutions (2019) und Axon Ivy (2022) übernommen. In Deutschland wurde ebenfalls 2019 noch DocuWare aufgekauft.
Während in der Pandemie der Bedarf an Druckern und Multifunktionsgeräten im Büro und im Home Office rückläufig war, stieg gleichzeitig die Nachfrage nach Lösungen für das hybride Büro, führte der Managing Director aus. Mit dem «Managed Workplace» auf der Basis der Lake Trusted Cloud würden unterdessen knapp 200 Kunden bedient, die das Management ihrer rund 6000 Arbeitsplätze in die Hände von Ricoh gegeben hätten. Ein Kunde sei der Industriekonzern Bühler in Uzwil. Bei der Migros betreibe Ricoh neu 240 «Meeting Room as a Service», bei denen die Technik gemietet und aus der Ferne gewartet wird. Für hybride Meetings werden zwei Kameras installiert, von denen eine den Sprecher fokussiert. Die zweite Kamera wird von künstlicher Intelligenz gesteuert und zeigt entweder den gesamten Raum oder einen Teilnehmer, wenn er das Wort ergreift.

Cloud, ECM und Security

Die Technologie von Axon Ivy, DocuWare und Lake kommt in den neuen Wachstumsfeldern von Ricoh Schweiz zum Einsatz, sagte Tschudi. Und nannte die Personalabteilung der Migros Aare als Beispiel, wo Geschäftsprozesse mit Axon-Ivy-Lösungen automatisiert wurden. Das Enterprise Content Management (ECM) DocuWare wird bei Globus in der Finanzabteilung und im HR genutzt. Die Kollegen von Lake haben bei der Fachhochschule Nordwestschweiz eine Cloud-ähnliche Infrastruktur aufgebaut. Sie wird mit Technologie von Aruba und HPE gesteuert sowie abgesichert. Beim Kunden Mökah, einem Spezialisten für Kanalreinigung und -unterhalt, zahlte sich aus, das «Desaster Recovery as a Service» bei Lake respektive Ricoh gebucht zu haben. Wie Tschudi sagte, konnten die Security-Experten nach einem Cyber-Angriff die Systeme von Mökah innerhalb von vier Stunden komplett wiederherstellen.
Im Kerngeschäft hat Ricoh sich unterdessen zu einem As-a-Service-Anbieter entwickelt, wie der Managing Director weiter ausführte. Drucker und Multifunktionsgeräte würden heute nicht mehr gekauft, sondern bereitgestellt und nach Nutzung bezahlt. Diese Managed Printing Services stellt Ricoh Schweiz seit 2017 zum Beispiel den SBB bereit.




Das könnte Sie auch interessieren