Warum Live-Sport die Telko-Zukunft mitentscheidet

Die Zukunft ist digital

Worum es dafür gehen muss, und auch deshalb war die Teleclub-Präsentation eine Enttäuschung, ist die Zukunft. Es braucht bessere Formate, bessere Präsentationsmöglichkeiten, besseres Alles. Und nicht als neu verkaufte Gesichter, die schon kommentierten, als die Mauer noch stand (Nebst dem 66-Jährigen Marcel Reif kommt auch der 64-Jährige Dani Wyler vom Schweizer Fernsehen, weil man dort «Platz für Junge machen will»). Das Konsumverhalten der Nutzer ändert sich, die Jungen schauen heute fast nur noch digital, beispielsweise mit Netflix. Der innerschweizerische Kampf um die Vormachtstellung ist deshalb bereits eine globale Sache geworden: Claudius Schäfer sagte, dass bei der Fussballrecht-Ausschreibung auch ausländische Konkurrenten mitboten. Zwar nahm er den Namen Dazn nicht in den Mund, stritt ihn aber auch nicht ab. Dazn ist ein Streamingdienst, der vor wenigen Wochen aus dem Nichts auftauchte und sich die Rechte unter anderem der Premier League (auf Kosten von Teleclub) sicherte. Für 12.90 Franken im Monat sieht der Konsument auch spanischen, italienischen, französischen Fussball, dazu American Football, Darts, Tennis, Motorsport und die NBA. Ein Angebot, mit dem weder Teleclub noch MySports mithalten können, die deshalb auf ihre exklusiven Inhalte angewiesen sind. Hinter Dazn steckt nicht ein kleines Start-up, sondern mit der «Perform Group» ein global agierender Konzern mit hunderten Millionen Franken Umsatz pro Jahr. Wenn sie sich die Schweizer Unternehmen weiterhin das Wasser abgraben, könnte es bei der nächsten Rechtevergabe in vier bis fünf Jahren Dazn sein, die den Zuschlag für den einheimischen Sport erhalten. Oder ein anderer Dienst, heute geht bekanntlich alles sehr sehr schnell. Zu schnell jedenfalls, um in einem dreiminütigen Werbeclip bisherige Errungenschaften abzufeiern. 




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