ISPs
14.03.2019, 08:21 Uhr
iWay bolzt auch 2018 Umsatz und bringt Google-Dienste
Der Schweizer Internet Service Provider (ISP) iWay konnte auch im vergangenen Geschäftsjahr beim Umsatz um 22 Prozent zulegen. Zudem wird das Dienstleistungsangebot ausgebaut. Neu können Kunden auch Google-Services direkt beziehen.
iWay-Geschäftsführer Matthias Oswald präsentiert in Zürich die aktuellen Jahresergebnisse des ISP
(Quelle: Jens Stark/NMGZ)
Der in Zürich beheimatete Internet Service Provider (ISP) iWay konnte im letzten Jahr zum wiederholten Male seinen Umsatz steigern. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 26 Millionen Franken, was einem Wachstum von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Allerdings hat sich die Zunahme etwas verlangsamt. So betrug das Umsatzplus zwischen 2016 und 2017 noch 34 Prozent.
«Wir konnten in den letzten vier bis fünf Jahren immer gut zweistellig wachsen. Allerdings haben wir mittlerweile eine gewisse Grösse erreicht, bei der sich gewisse Umsatzsprünge nicht mehr im gleichen Mass realisieren lassen», erklärt iWay-Geschäftsführer Matthias Oswald während eines Medienanlasses in Zürich. «Absolut sind wir aber gleich gewachsen wie im Vorjahr, und unsere Gewinnsteigerung von 44 Prozent konnten wir auch halten», fügt Oswald an. Der Personalbestand wurde im gleichen Zeitraum um 10 Prozent auf 44 Mitarbeitende aufgestockt.
Partnergeschäft ist Grund für das Ergebnis
In den Hauptgeschäftsfeldern Internet Access und Voice over IP (Voip) betrug die Umsatzsteigerung 29 respektive 41 Prozent. Dies sei ein hoher Wert, herrsche doch in beiden Bereichen ein Verdrängungswettbewerb. «Hier können wir nur wachsen, indem Kunden zu uns wechseln», führt Oswald aus. Er sieht den Grund hierfür im starken Partnergeschäft, das iWay nach wie vor betreibt. «Einige Konkurrenten von uns bedienen dieses Feld nicht mehr, so dass wir hier diese Nische füllen können», beurteilt er.
Konkret ist im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr der Umsatz über Partner um 27 Prozent auf insgesamt 13,7 Millionen Franken oder 53 Prozent des Gesamtumsatzes gestiegen. Aktuell hat iWay 97 Sales-Partner und 163 Wholesale-Partner. Während erstere als Vermittlungspartner die Produktpalette von iWay wiederverkaufen, nutzen letztere die iWay-Infrastruktur und treten selbst als Anbieter gegenüber ihren Kunden auf.
Zum Erfolg des Partnergeschäfts werde laut Oswald auch weiterhin der im letzten Jahr eingeführte Automatisierungs-Dienst Virtual ISP beigetragen. «Dank Virtual ISP haben wir im letzten Jahr mehrere bedeutende Partner und Kunden gewinnen können», sagt Oswald. Mit dem Dienst können Wholesale-Partner für ihre Kunden auf einem speziellen Partnerportal automatisierte Fiber- und DSL-Bestellungen auf allen Stadtnetzen und dem Swisscom-Netz aufsetzen und verwalten, ohne selbst Netzwerkverbindungen aufzubauen und Verträge mit Swisscom oder anderen Stadtnetzen abschliessen zu müssen.
Neue Google-Cloud-Dienste
Gleichzeitig mit den Ergebnissen des letzten Geschäftsjahres kündigte iWay neue Datacenter-Dienstleistungen an, welche sich durch die Kooperation des iWay-Mutterhauses SAK (St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke) mit Google ergeben. Die kürzlich besiegelte Cloud-Interconnect-Partnerschaft zwischen SAK und Google ermöglicht es nämlich auch den SAK-Töchtern iWay und RZO (Rechenzentrum Ostschweiz), darauf basierende Cloud-Dienste anzubieten.
iWay-Kunden haben fortan die Möglichkeit, ihre privaten Unternehmensnetzwerke oder Teile davon in die Google Cloud zu erweitern. Die hybriden Lösungen können wahlweise mit Servern im RZO oder in Google-Rechenzentren bezogen werden. iWay wiederum hat sich zum Ziel gesetzt, in den Bereichen Cloud-Migration und Infrastruktur mit Google seine Services auszubauen und strebt dafür nötigen Google-Zertifizierungen als Infrastruktur- und Cloud-Migration-Partner an. Dadurch will iWay die bestehende Produktepallette aus den Bereichen Server, Virtual Machines und Storage, mit automatisierten container-basierten und SQL-DB Produkten ergänzen.
Der ISP biete damit ein One-Stop-Shopping-Angebot in Sachen Cloud-Services von Google. Die Google-Partnerschaft verschaffe iWay darüber hinaus auch den Zugang zu sehr spezifischen Services aus Bereichen wie Artificial Intelligence (AI), Machine Learning (ML) und Natural Language Processing (NLP).
Optimistischer Ausblick auf 2019
Insgesamt ist Oswald für das angelaufene Geschäftsjahr sehr zuversichtlich: «Für 2019 rechnen wir wieder mit einem sehr guten, zweistelligen Wachstum.» Dazu beitragen würden ein rund 20 bis 25 prozentiger Zuwachs im Bereich Glasfaser (Fibre To The Home, FTTH), die schnelleren Übertragungsgeschwindigkeiten bei Kupferleitungen dank neuen Technologien wie G.fast (bis 500 mbps) sowie im Privat- wie Geschäftskundenbereich die anhaltende Nachfrage nach kostengünstigen Alternativen für Voip-Telefonie. «Neben unseren traditionellen Hauptstandbeinen werden wir aber auch im Geschäftsbereich Datacenter-Services weiter wachsen – gerade auch dank der spürbar steigenden Nachfrage nach hybriden Cloud-Lösungen und dem entsprechenden Potenzial, das sich für iWay dank der neuen Google-Services eröffnet.»