IT wird zentraler Wirtschaftsfaktor

Neue Büros für rare Fachkräfte

Die IT-Branche boomt. Die allgegenwärtige Digitalisierung füllt die Auftragsbücher der Anbieter und stellt viele Firmen vor die Herausforderung, genügend Fachkräfte für die vielen Projekte aufzubieten. Die interne Aus- und Weiterbildung ist die am häufigsten genannte Massnahme, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Branchenprimus Swisscom nennt die Zahl von rund 830 Lernenden, Marktbegleiter Sunrise UPC will das Angebot von heute 180 Lehrstellen bis 2025 auf rund 250 Ausbildungsplätze steigern. Im gleichen Zeitraum plant auch der IT-Dienstleister UMB, von heute 18 auf rund 40 Lernende zu verdoppeln. Damit sich die neuen und die bisherigen Angestellten weiterhin wohlfühlen in ihren Büros, haben zuletzt Accenture, Baggenstos, Bechtle Schweiz und HPE neue Arbeitsplatzkonzepte erdacht und umgesetzt. Weiter haben Adesso in Lausanne und St. Gallen, Amazon Web Services am Zürcher Mythenquai, Facebook-Mutterkonzern Meta ebenfalls in Zürich sowie der IT-Dienstleister T&N in Emmen neue Standorte eröffnet.
Der Mobilfunkmast im Ueschinental ist seit Herbst 2021 mit 5G in Betrieb
Quelle: Swisscom
Bei Swisscom liegt aktuell ein milliardenschweres Projekt auf Eis: der Glasfaserausbau in der Schweiz. Das ursprüngliche Ziel, die Zahl der Glasfaseranschlüsse bis 2025 von 30 Prozent der Haushalte und Geschäfte auf rund 60 Prozent zu erhöhen, gerät je länger, je mehr aus dem Fokus. Denn der Wettbewerber Init7 hatte gegen die Praxis des «Blauen Riesen», nur eine Zuleitung von der Telefonzentrale bis zum Strassenschacht zu verlegen, geklagt. Die Eidgenössische Wettbewerbskommission (WEKO) folgte der Argumentation von Init7 und erliess vorsorgliche Massnahmen gegen die Swisscom, womit der weitere Glasfaserausbau gestoppt ist. Daran haben auch Rekurse der Swisscom vor dem Bundesverwaltungsgericht und im Dezember 2021 vor dem Bundesgericht nichts geändert. Der Ausgang des Streits ist offen, obwohl sich mittlerweile auch die Konkurrenten Salt und Sunrise UPC auf die Seite der Swisscom geschlagen haben.
Die Erschliessung des Ueschinentals im Berner Oberland mit Glasfaser hatte die Swisscom 2020 selbst abgelehnt. Aus Kostengründen, wie es damals hiess. Sehr zum Leidwesen der rund 20 Alpbetriebe, die während des Sommers in dem Tal bewirtschaftet werden. Im Herbst 2021 wurde nun die Mobilfunkanlage in Betrieb genommen.




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