Gesellschaft
17.11.2017, 08:50 Uhr
Digitalisierung lässt Schweizer Wirtschaft kalt
Die Digitalisierung hat bis anhin zu keinem bedeutenden Wirtschaftswachstum in der Schweiz geführt. Nun erwarten die Firmen aber Veränderungen und investieren.
UBS-Schweiz-Chefökonom Daniel Kalt sieht noch wenig positive Effekte der Digitalisierung
(Quelle: UBS)
Die Schweizer Wirtschaft hat sich durch die Digitalisierung noch nicht verändert. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Beschäftigtenzahl, das Unternehmenseinkommen und die Lohnentwicklung zeigen keine der durch die Digitalisierung erwarteten Effekte. Das ergab eine Analyse der UBS, die am Donnerstag in Zürich vorgestellt wurde. Laut UBS-Schweiz-Chefökonom Daniel Kalt haben sich das BIP-Wachstum und die Firmengewinne in den vergangenen zehn Jahren verringert, während die Beschäftigtenzahlen und die Löhne leicht gestiegen respektive stabil geblieben sind. Bei allen vier Indikatoren sei durch die Digitalisierung eine gegenläufige Entwicklung zu erwarten, sagte Kalt.
In einer Umfrage unter 2500 Unternehmen hat UBS die Meinung der Schweizer Wirtschaft zur Digitalisierung ermittelt. 41 Prozent der Teilnehmer antworteten, dass die Digitalisierung ihre Geschäftstätigkeit stark beeinflussen wird und erhebliche Anpassungen am Geschäftsmodell notwendig macht. Investitionen in Digitalisierung werden von der Mehrheit der Unternehmen als ein strategischer Entscheid angesehen. Bei 44 Prozent werden Investitionen in Digitalisierungsprojekte in den kommenden fünf Jahren steigen.
Das Geld für die Projekte stammt bei 87 Prozent aus eigenen Mitteln. Banken sind nur in den wenigsten Fällen die Geldgeber. Wenn Fremdkapital genutzt wird, berichten nur 27 Prozent von Schwierigkeiten bei der Akquise für Digitalisierungsprojekte. Diese Stimmen stammten meist aus dem verarbeitenden Gewerbe, sagte Kalt.