Demonstration der Pracht - die Schweizermeister der ICT-Sparten

Software

Auch 2019 gehörten Software-Hersteller zu den treibenden Kräften in der ICT-Branche. Vom Umsatzvolumen der in den Top 500 vertretenen Firmen ist die Software-Branche nach den ICT-Dienstleistern sowie den Telekom- und Internetprovidern mit fast 10 Milliarden Franken Umsatz die drittgrösste Industrie. Allerdings legten die Software-Firmen nicht mehr im gleichen Umfang zu wie auch schon, lag das Umsatzwachstum doch zwischen 2018 und 2019 bei knapp 6 Prozent, während in den Vorjahren jeweils zweistellige
Zuwächse registriert werden konnten. Dies hat sicher unter anderem auch damit zu tun, dass ein immer grösserer Teil des Erlöses von Software-Firmen mit Dienstleistungen erwirtschaftet wird.
Daneben herrscht klar der Trend vor, Software nicht mehr zu verkaufen, sondern im Abonnement zu vermieten
und wenn möglich online anzubieten. Diese Strategie verfolgen viele der in den Sparten-Top-Ten geführten Unternehmen, allen voran die auch 2019 erstplatzierte Firma Microsoft. Mit Office 365, das mittlerweile in Microsoft 365 umbenannt wurde, verfolgt der Software-Riese aus Redmond nun seit einigen Jahren diese Strategie. Der Trend dürfte sich noch verstärken, da Schweizer Firmen die Office-Anwendungen nach der Eröffnung helvetischer Rechenzen­tren nun auch aus der lokalen Cloud beziehen können.
“Der Trend der Personalisierung geht in die nächste Runde „
Blaise Roulet, Salesforce
Dass sich mit reinen Cloud-Software-Lösungen auch ausgiebig Umsatz generieren lässt, beweist das Unternehmen Salesforce, das Kundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship Management; CRM) online anbietet. Denn die Firma hat mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 30 und 40 Prozent innert Kürze den Sprung in die Software-Top-Ten von Computerworld geschafft und ist dort gleich auf den 9. Platz vorgerückt. «Der Trend der Personalisierung geht in die nächste Runde», kommentiert Salesforce-Schweiz-Chef Blaise Roulet die Entwicklung auch im helvetischen CRM-Umfeld. «Individualisierte Botschaften und Angebote erfordern tiefe Einblicke, quasi eine 360-Grad-Sicht. Die Kundendatenbeschaffung und -verwaltung ändert sich demgemäss», fügt er an. Dabei spiele das Nutzen künstlicher Intelligenz aus Effizienz- und Wirkungsgründen eine immer grössere Rolle. «Einwegkommunikation und isolierte Betrachtungen sind passé, in Zukunft entscheidet die Qualität des Beziehungsmanagements, also wie intelligent das Unternehmen die erfassten Daten nutzt», ist der Salesforce-Vertreter überzeugt.
Auch 2019 war für die Hersteller und Bereitsteller von ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning) ein gutes Jahr. Das beweist nicht zuletzt der deutsche ERP-Riese SAP, welcher auf Platz zwei der Sparten-Top-Ten dem Sieger Microsoft immer mehr auf die Pelle rückt. Einer der grössten Treiber ist hier der immer dringender werdende Umstieg auf das SAP-Nachfolge-Produkt S/4Hana. Hiervon profitieren auch Unternehmen wie itesys, die Anwenderfirmen beim Wechsel unterstützen. «Die zeitlich limitierte Weiterentwicklung von SAP ERP ab 2027 und der damit einhergehende Handlungsbedarf, die bestehende Lösung auf S/4-Hana zu bringen», habe deshalb den Geschäftsgang des Technologie-Unternehmens beflügelt, berichtet denn auch Sascha Lioi, Managing Director von itesys.
Aber auch im Microsoft-Umfeld und ohne einen bald ins Haus stehenden Umstiegszwang läuft das ERP- und CRM-Geschäft rund. «Der Erfolg von Dynamics 365 im Markt war für uns ein sehr deutlicher Trend», berichtet Andreas Schindler, Geschäftsführer von Avanade Schweiz. Da sei viel Momentum im Markt, fügt er an. «Wir sehen ausserdem ein grosses Interesse an allen Themen rund um Customer Insight, Digital Marketing und CRM», berichtet er weiter.




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