Partnerzone SAP 17.05.2022, 15:39 Uhr

Bessere Integrationsprojekte mit SAP Business Technology Platform

Viele Integrationsprojekte dauern einfach zu lange. In diesem Artikel beschreibe ich fünf der häufigsten Hindernisse und zeige, wie man diese durch SAP Business Technology Platform überwinden kann.
Autor: Christian Michel, Ph.D., Business Technology Evangelist I Speaker I Effective Communication Coach SAP
(Quelle: SAP)
Was Integrationsprojekte verzögert
Integrationsprojekte verfügen weder über unbegrenzt Zeit noch Ressourcen. Trotzdem werden viele Schritte ineffizient ausgeführt. Der stärkste Hebel zur Beschleunigung von Integrationsprojekten ist daher nicht ein einzelnes Element, sondern die Steigerung der Effizienz auf fünf Ebenen durch den Einsatz dafür optimierter Werkzeuge.  
  1. Technologie: Welche Technologien sollten wir wofür einsetzen?
  2. Verbinden: Wie können wir Anwendungen und Services effizient verbinden?
  3. Zugriff: Wie greifen wir einheitlich auf Geschäftsdaten zu?
  4. Abbildung: Wie bilden wir Daten aufeinander ab?
  5. Testen & Ausrollen: Wie können wir automatisch testen und ausrollen?

Frage 1: Welche Integrationstechnologien nutzen?

Integrationsprojekte können schon früh scheitern, falls die Ziele unseres Projektes mit ungeeigneten Technologien und Methoden erreicht werden sollen. Um von Anfang an die passende Technologie und Vorgehensweisen für die anstehende Integration zu definieren, gibt es das Framework SAP Integration Solution Advisory Methodology (ISA-M). Hiermit findet und definiert man Schritt für Schritt die passenden Integrationsmuster, Blaupausen und Best Practices.
Damit diese Methodik auch fester Bestandteil des Projektalltages werden kann, gibt es das Werkzeug SAP Integration Assessment. Hierin kann jederzeit der aktuelle Stand der Integration und der Implementierung von Policies und Governance vereinbart, bewertet und angepasst werden. Dies umfasst, welche Integrationstechnologien wofür zum Einsatz kommen dürfen (Policies), welche Integrationsdomänen adressiert werden (Prozesse, Nutzer, Daten, Analytics) und welche Integrationsmuster bereits entwickelt wurden und welche fertigen bereits genutzt werden können (z.B. für die Chatbots, B2B, Datenorchestrierung).
Sobald die Technologien, Policies und Domänen definiert sind, können die einzelnen Elemente verbunden werden.

Frage 2: Wie verbinden?

Da moderne Architekturen aus einer Vielzahl unabhängiger Komponenten bestehen, stehen wir im Regelfall auch einer entsprechenden Anzahl unterschiedlicher Schnittstellen, Protokolle und Nachrichtenformate gegenüber.
Zuerst ist es daher wichtig, einen zentralen Ort zu haben, der uns einen Überblick gibt, welche Schnittstellen und Integrationen überhaupt zur Verfügung stehen. Für SAP-Anwendungen und -Services gibt es diesen zentralen Ort. Das SAP API Business Hub umfasst alle Informationen über Schnittstellen, Protokolle, APIs, Events, Integrationen, CDS Views und Datenmodelle der SAP-Lösungen und Services. Ausgehend von einem Produkt unserer Wahl (z.B. SAP S/4HANA) oder eines Geschäftsprozesses (z.B. Recruit-to-Retire), kann man direkt die passenden Schnittstellen und Integrationen innerhalb des mehrere tausend Integrationsflüsse und APIs umfassenden Kataloges finden.
Hat man einen Integrationsfluss ausgewählt, lässt sich dieser durch die intuitive Web UI problemlos ansehen, in die eigene Cloud Integration Instanz der SAP Integration Suite übernehmen und dort anpassen. Hierdurch können beliebige SAP und non-SAP Lösungen miteinander verbunden werden. Viele der mitgelieferten Integrationsflüsse decken bereits die Verbindung mit Lösungen und Cloud-Services vieler andere Anbieter ab.
Ein wichtiger Baustein der Integrationsflüsse sind die mitgelieferten Adapter, die es einfach machen, Nachrichten in unterschiedlichen Formaten und über verschiedene Schnittstellen auszutauschen, etwa per HTTP, AS2, AS4, OData, OpenConnectors, RFC, SFTP, SOAP, XI oder über eigene, lösungsindividuelle Schnittstellen.
Auch wenn die Entwicklung, Anpassung und Anwendung der Integrationsflüsse meist in der dafür optimierten Low-Code Web-UI stattfindet, so freuen sich Entwickler, dass tiefergehende Anpassungen und Programmierungen auch direkt in der für Java Entwickler sehr schnell zu lernenden Sprache Groovy durchgeführt werden können.

Frage 3: Wie einheitlich zugreifen?

Bereits die Entwicklung einer einfachen Anwendung benötigt Daten aus unterschiedlichen Quellsystemen. EntwicklerInnen sind daher damit konfrontiert, dass sie aufwändig über uneinheitliche Schnittstellen, Formate und Zugriffsmechanismen auf Systeme zugreifen müssen. Für ein erfolgreiches Integrationsprojekt benötigen EntwicklerInnen daher einen einheitlichen Zugriff auf diese Elemente.
Für den einheitlichen Zugriff auf Geschäftsdaten der SAP-Lösungen gibt es hierfür SAP Graph. Statt über die einzelnen APIs der jeweiligen Lösungen, kann über eine einheitliche API auf die Daten der gesamte Suite aus SAP Produkten zugegriffen werden, etwa zu Bestellungen, Angeboten, Produkten oder Kunden.
Auch wenn wir den SAP-Teil damit gut abgedeckt haben, so wollen wir den Zugriff auf andere Anwendungen und Cloud Services auch vereinfachen. Die APIs der meisten Cloud-Services und Cloud-Anwendungen, wie zum Beispiel Google Analytics, Amazon Marketplace oder Microsoft Office 365, unterscheiden sich deutlich voneinander. Daher erfordert deren Einbindung zusätzlichen Arbeitsaufwand. Um auch diesen zu reduzieren, enthält die SAP-Integration Suite die Komponente SAP Open Connectors und damit einen API-Katalog mit über 180 REST Interfaces für häufig verwendete Cloud-Dienste, inklusive deren Dokumentation. Das Anbinden solcher Lösungen kann hiermit deutlich beschleunigt werden und sogar durch individuelle Anpassungen und Verarbeitungsschritte ergänzt werden.

Frage 4: Wie transformieren?

Auch wenn wir an diesem Punkt fast jedes System mit jedem verbinden können, so unterscheidet sich noch immer die Struktur der ausgetauschten Daten von Unternehmen zu Unternehmen. Die IDs, die Kunden identifizieren können unterschiedlich kodiert sein, Produktnummern verschiedenen Katalogen entnommen oder die gleichen Felder in Nachrichten abweichend benannt sein.
Wir müssen an diesem Punkt also unterschiedlich formatierte und befüllte Nachrichten so aufeinander abbilden, dass alle Details der jeweiligen Bestellungen, Lieferungsbenachrichtigungen oder Preislisten korrekt zwischen Unternehmen ausgetauscht werden. Die SAP Integration Suite bietet hierfür die SAP Cloud Integration, die es erlaubt, Integrationsflüsse so zu bauen, dass darin komplexe Nachrichten verarbeitet, umgewandelt und beliebig umgeleitet werden können.
Dass solch ein Übersetzer fester Bestandteil einer Integrationsstrategie sein sollte wird am Beispiel des elektronischen Datenaustauschs (EDI) besonders deutlich. Hierfür wurden über Jahre unterschiedliche Industriestandards wie UN/EDIFACT, SAP IDoc oder ASC X12 vereinbart. Der Aufwand diese ineinander zu übersetzen ist trotzdem enorm hoch und Unternehmen verwenden Wochen und Monate damit, diesen Datenaustausch korrekt zu implementieren. Um diese Aufwände deutlich zu reduzieren, gibt es den SAP Integration Advisor der SAP Integration Suite, der die Erstellung solcher Integrationen durch Machine Learning massiv beschleunigen kann.

Frage 5: Wie automatisch ausrollen und testen?

Der letzte und sehr wichtige Schritt ist der Aufbau einer automatischen Test-, Verarbeitungs- und Verteilungspipeline. Da wir kontinuierlich Anpassungen an unseren Integrationsflüssen, Anwendungen, Schnittstellen und Adaptern vornehmen wollen, sollten diese Änderungen auch umgehend verarbeitet und verteilt werden. Hierzu bietet die SAP Business Technology Platform den Service SAP Continuous Integration and Delivery an. Dieser Service erlaubt die Einrichtung leistungsfähiger CI/CD Pipelines, die automatisch alle notwenigen Schritte durchführt, vom Erstellen, Testen bis zum Bereitstellen auf den jeweiligen Tenants.

Fazit

Integrationsprojekte gehören heute zu den komplexesten Projekten, die es in Unternehmen zu bewältigen gibt. Die vielen HeldInnen, die diese Projekte jeden Tag stemmen, brauchen daher abgestimmte und gute Werkzeuge, um diese Projekte im Zeit- und Finanzrahmen zu stemmen. Die fünf beschriebenen Wege haben einen massiven Einfluss auf die Geschwindigkeit und Qualität solcher Projekte. Probieren Sie daher die oben genannten Werkzeuge am besten gleich aus: Free Tiers in Pay-As-You-Go for SAP BTP
Auf SAP Events gibt es darüber hinaus die Möglichkeit mit SAP-Experten über Ihre Integrationsstrategie und die SAP Business Technology Platform zu sprechen. Vertiefen Sie Ihr Wissen zur Integration an unserem physischen Event im Circle in Zürich. Gemeinsam gehen wir im Rahmen einer Demo und direkten Kundenerfahrungen auf unsere Vision zu Integration ein. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.



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