So viel Potenzial hat Video für Unternehmen
Kampf gegen AdBlocker
Auch im Bereich der Video-Werbung sind Adblocker ein heisses Thema. Beim Spiegel hat das Ressort Video eine AdBlocking-Rate von 40 Prozent. Um sie zu umgehen, nutzt das Verlagshaus einige Anti-AdBlocking-Technologien. Doch die Zukunft, um künftig AdBlocker auszutricksen, läge im Ad-Stitching, sagt Christoph Henning, Head of Video Advertising Spiegel Verlag. Bei dieser Methode wird die Werbebotschaft so in den Content "eingenäht", dass ein Adblocker sie nicht mehr als Werbung identifizieren kann.
"Ebenso müssen aber die Vermarkter und die Publisher die Qualität der Werbung der Kunden prüfen", sagt Deniz Mathieu, Geschäftsführerin pilot Hamburg. Die Publisher haben kein Interesse daran, dass durch störende Werbebotschaften auf ihren Plattformen vermehrt AdBlocker installiert werden. Wenn jeder hier seine Hausaufgaben macht, würde sich das am Ende sicherlich auf alle positiv auswirken. Die User bekommen qualitativ hochwertige Werbebotschaften, die für sie Relevanz haben und die Publisher verdienen weiter Geld. "Branded Entertainment muss immer so produziert sein, dass es auf jeden Fall einen Mehrwert für den User bietet und Engagement schafft", sagt Lukas Schneider, Senior Manager New Business Endemol beyond.
Live Video Content
Ebenfalls wurde auf dem Medientage Special über das Trendthema Live Videos diskutiert und wie Unternehmen solche Inhalte für sich nutzen können. "Fakt ist, dass Live-Inhalte nur dann funktionieren, wenn sie roh und authentisch sind", stellt Guido Bülow, Manager Strategic Partnership Central and Northern Europe bei Facebook, fest. Das soziale Netzwerk stellt für Unternehmen insbesondere Tools und Reichweite zur Verbreitung von Live Videos zur Verfügung.
Den Mehrwert, den Live Videos bieten könnten, scheint bei vielen Unternehmen aber noch nicht angekommen zu sein. "Snapchat und Facebook Live haben für uns keine Relevanz", sagt Guido Bolten, Geschäftsführer BurdaStudios Pictures. Auch RTL steht Live Videos noch skeptisch gegenüber. "Die grosse Herausforderung ist die Echtheit der Inhalte zu prüfen. Wir haben bei den Anschlägen in Brüssel mit Facebook zusammengearbeitet und viele Fake Videos angeboten bekommen", führt Müller an.
Die Potenziale von Video Content sind in jedem Fall bei den Unternehmen angekommen, allerdings hapert es noch an der Umsetzung. Wann sich die Mehrheit gegenüber Live Video Inhalten öffnen wird, bleibt abzuwarten.