Ricola startet mit SAP auf der grünen Wiese
Eines der ersten Brownfield-Projekte
Für einen Brownfield-Ansatz hatte sich der Gastronomie- und Hotelbetreiber SV Group entschieden, sagte der Director Shared Services, Heinz Giezendanner, an dem Anlass. Bereits 2012 hatte das Unternehmen seine SAP-Landschaft neu aufgestellt, Altsysteme abgebaut, ein neues Hauptbuch implementiert und den Betrieb an Swisscom ausgelagert. Dank dieses Szenarios konnte die SV Group als eines der ersten Unternehmen der Schweiz einen Brownfield-Ansatz angehen.
Auf die SAP-Systeme der SV Group haben alle rund 600 Betriebe in der Schweiz, in Deutschland und Österreich Zugriff. Die Lösung besteht laut Giezendanner aus den SAP-Modulen CO (Controlling), FI (Finance) und HR (Human Resources), die über rund 40 Schnittstellen an Umsysteme angeschlossen sind. Weiter sind circa 600 Zusatzentwicklungen implementiert. Die Infrastruktur ist in zwei Rechenzentren installiert und wird von der Swisscom betrieben. Neu werden die Services aus der Swisscom-Cloud geliefert. Wie Giezendanner sagte, war der Go-Live des S/4Hana-Systems im September vergangenen Jahres.
Sowohl Ricola als auch die SV Group haben sich bewusst gegen ein ERP aus der Public Cloud entschieden. Auch wenn beide Unternehmen durchaus offen sind für IT-Lösungen aus der Wolke, wie die IT-Verantwortlichen auf Nachfrage der Computerworld sagten. Der Hauptgrund für den lokalen respektive Betrieb in einem Schweizer Rechenzentrum sind nicht die oftmals angeführten Bedenken wegen des Datenschutzes oder der Sicherheit. Vielmehr seien komplexe Systeme wie ein ERP mit kundenspezifischen Anpassungen ungeeignet für die regelmässigen und automatischen Software-Updates in der Cloud, wie Swisscoms Knaus sagte. Diese Betriebsart eigne sich in erster Linie für Neukunden ohne Legacy.