Die Renaissance der Rechenzentren

Fazit & Ausblick

Ganz ohne Schattenseiten ist die Verbindung Cloud und Rechenzentren nicht. Das Uptime Institute geisselte Anfang März 2022 in dem Paper „Flexibility drives cloud lock-in risk“ das „hochflexible Modell der Cloud“ als „Triebfeder für Lock-in“. Und problematisiert den Faktor Preis: „Die Cloud war wegen ihres Preismodells revolutionär, nicht unbedingt wegen der Kerntechnologie. (…) Das Cloud-Modell setzt den Käufer unerwarteten Preissteigerungen aus (...). Bislang sind die Cloud-Preise insgesamt tendenziell gesunken – aber es gibt keine Garantie dafür, dass dies immer der Fall sein wird.“
IDC stuft Equinix, Digital Realty Trust und NTT im Co-Location- und Interconnection-Segment als führende Anbieter ein.
Quelle: IDC
Und noch etwas ist bei der Renaissance der Rechenzentren mitzubedenken: ihr Energiehunger. Die fortschreitende Digitalisierung aller Lebens- und Wirtschaftsbereiche bringt einen wachsenden Energieverbrauch durch immer mehr Rechenzentren mit sich, aber immerhin nutzen diese die eingesetzte Energie effizienter. Doch das kompensiert den Mehrverbrauch nicht ganz. Das einzelne Rechenzentrum mag effizienter sein, dafür gibt es aber immer mehr und immer grössere. Der Anbieter von weltweiten Rechenzentrums-Services NTT konstatiert in einem Papier vom Februar 2022 deshalb: „Rechenzentren benötigen circa 3 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms. Dabei ist sowohl die Rechenzentrumsinfrastruktur als auch die IT-Hardware in den vergangenen Jahren immer effizienter geworden, sodass sich die Zahl der installierten Work­loads pro Kilowattstunde Strom seit 2010 verfünffacht hat. Insgesamt stieg der Energiebedarf der Rechenzentren zwischen 2010 und 2020 von 10,5 auf 16 Milliarden kWh pro Jahr. Die schnell wachsende Nachfrage nach Rechenzen­trumsdiensten wird den Energiebedarf der Branche in Zukunft weiter erhöhen.“




Das könnte Sie auch interessieren