Additive Fertigung 25.07.2018, 16:06 Uhr

Der passende 3D-Drucker für Ihr Unternehmen

Mit einem eigenen 3D-Drucker produzieren Unternehmen Prototypen und Ersatzteile selbst. Erste Geräte gibt es schon für 100 bis 200 Euro. Die Investition in ein hochwertigeres Modell lohnt sich aber durchaus.
(Quelle: FabrikaSimf / shutterstock.com)
Die Erwartungen an 3D-Drucker im professionellen Umfeld sind hoch. Das liegt unter anderem daran, dass die Technik durchaus das Potenzial hat, bestehende Geschäftsprozesse zu verändern, ja teilweise sogar auf den Kopf zu stellen.
Boomender Markt: Vergangenes Jahr wurden erstmals fast eine halbe Million 3D-Drucker weltweit verkauft.
Quelle: 3D Printing Industry, Context
So ändern sich mit der „additiven Fertigung“ seit Jahrhunderten genutzte Produktionsweisen, die in der Regel „abtragend“ waren: Von einem Werkstück wurde so lange etwas entfernt, bis das gewünschte Produkt hergestellt war. Bei der additiven Fertigung ist es genau umgekehrt. Hier wird ein neues Teil durch einen 3D-Drucker aus dem Rohmaterial – meist Filamente aus Polymeren, aber auch zunehmend Metalle – kontinuierlich aufgebaut.
Auch kleine Firmen mit begrenzten Ressourcen können mit einem 3D-Drucker nun wichtige Ersatzteile und Prototypen für neue Produkte selbst herstellen oder sie von einem spezialisierten Dienstleister innerhalb kürzester Zeit und zu geringen Kosten in hoher Qualität ausdrucken lassen.
Waren sie anfangs nur eine Spielerei für Nerds, interessieren sich deswegen zunehmend auch Unternehmen für die Anschaffung von 3D-Druckern. So wurden nach Berechnungen des Fachmagazins „3D Printing Industry“ im vergangenen Jahr erstmals fast eine halbe Million 3D-Drucker weltweit verkauft. Bis 2020 soll die Zahl jährlich verkaufter Drucker auf etwa 1,5 Millionen steigen. Bliebe die Wachstums­rate konstant bei rund 40 Prozent pro Jahr, würden 2030 exorbitante 50 Millionen Geräte verkauft.
Das amerikanische Marktforschungsunternehmen Context kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Die Analysten haben errechnet, dass vom ersten bis zum dritten Quartal vergangenen Jahres 45 Prozent mehr Desktop-3D-Drucker ausgeliefert worden sind als noch im Vergleichszeitraum 2016. Nach Aussage von Chris Connery, Vice President of Global Analysis bei Context, verzeichnen Desktop-3D-Drucker vor allem im professionellen, dem Bildungs-, aber auch dem Hobby-Bereich ein starkes Wachstum. Im dritten Quartal 2017 seien zudem 22 Prozent mehr industrielle 3D-Drucker verkauft worden als 2016. 84 Prozent der Drucker in diesem Segment sind Polymer-basierte Geräte, der Anteil der metallverarbeitenden 3D-Drucker lag im Erhebungszeitraum noch bei 11 Prozent. Dieser Technik wird für die Zukunft die grösste Bedeutung vor allem im industriellen Sektor vorausgesagt, weil sich damit besonders haltbare Ersatzteile nach Bedarf direkt vor Ort ausdrucken lassen.
Das Angebot an 3D-Druckern ist mittlerweile recht umfangreich geworden und nur noch schwer zu überschauen. Der Markt bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte, die zum Beispiel in ihrer Bauweise, dem maximalen Druckbereich und den verwendbaren Materia­lien variieren. Das Spektrum reicht von vergleichsweise preisgünstigen Bausätzen über fertig montierte Geräte für den Desktop für wenige Tausend Euro bis hin zu industrietauglichen 3D-Druckern in Schrankgrösse, mit denen sich auch grössere Teile in einem Stück ausdrucken lassen und die in der Regel mehrere Hunderttausend Euro kosten. Ein Beispiel dafür ist etwa die Serie HP Jet Fusion 3D von Hewlett-Packard.




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