Neue Techniken bewegen den Storage-Markt
Vier Musterbeispiele
Um ein Gefühl für die Entwicklung auf dem Storage-Markt zu bekommen, eignet sich ein genauerer Blick auf konkrete Produkte, die für die verschiedenen Kategorien stehen können.
Festplatte – Seagate Enterprise Performance 10K HDD: Auch wenn einige IT-Auguren bereits das Ende der Festplatte nahen sehen, wird sie auf absehbare Zeit nicht aus dem Rechenzentrum wegzudenken sein. Genau dort fühlt sich die Seagate Enterprise Performance 10K HDD am wohlsten. Die SAS-Festplatte (Serial Attached SCSI) wurde laut Hersteller entwickelt, um den hohen Workloads in Bereichen wie Datenbanken (ERP) und Online-Transaktionsverarbeitung (OLTP), virtuellen Desktop-Infrastrukturen (VDI) oder File-and-Print-Servern gerecht zu werden. Zudem soll sie sich auch für den Einsatz in externen Storage-Arrays und Servern mit geschäftskritischen Daten eignen. Ihr 2,5-Zoll-Formfaktor prädestiniert die HDD für beengte Rechenzentren mit strengen Energievorgaben sowie für Green-IT-Projekte.
Seagate bietet die für den Dauerbetrieb konzipierte Enterprise Performance 10K HDD in Kapazitäten von 600 GByte bis 2,4 TByte an. Für flottere Datenübertragungen setzt die Festplatte auf einen 16 GByte grossen eMLC-Flash-Speicher (Enterprise Multi-Level Cell), der als schneller Zwischenspeicher fungiert und das Laufwerk so auf bis zu 270 MByte/s beschleunigen soll. Die kleinste Ausgabe der Enterprise Performance 10K HDD kostet rund 120 Euro, für das 2,4-TByte-Spitzenmodell sind etwa 600 Euro fällig. Ebenfalls erhältlich sind zwei nach dem FIPS-140-2-Standard zertifizierte Versionen mit Selbstverschlüsselung (1,8 und 2,4 TByte).
All-Flash-Storage – NetApp EF560: NetApp bietet mit dem EF560 ein All-Flash-Array an, das für Applikationen mit extrem hohen Anforderungen an Performance, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit konzipiert wurde. Das SSD-Storage-System belegt zwei Höheneinheiten im Server-Schrank und kann 24 Laufwerke im 2,5-Zoll-Format beherbergen. In der maximalen Speicherausstattung mit 3,2-TByte-SSDs bringt es das Basissystem auf eine Kapazität von 76,8 TByte, die sich über insgesamt vier Erweiterungsgehäuse nach dem Baukastenprinzip auf bis zu 384 TByte skalieren lässt.
Um Geschäftsabläufe nachhaltig zu beschleunigen, soll das NetApp EF560 mit Reaktionszeiten im Mikrosekundenbereich eine maximale I/O-Leistung von 825.000 IOPS sowie eine Bandbreite von bis zu 12 GBit/s erreichen. Das redundante All-Flash-Array unterstützt Standards wie Thin Provisioning und Komprimierung und ergänzt das um Funktionen wie automatisiertes Failover und eine Verfügbarkeit von 99,9999 Prozent. Als Management-Tool dient die Software SANtricity, die Administratoren Datensicherungsfunktionen wie Snapshots, Volume-Kopien und eine Remote-Replizierung zur Verfügung stellt. Über den SANtricity Cloud Connector lässt sich auch ein Cloud-Backup durchführen.
Hybrid-Flash-Storage – Hitachi VSP G200: Die Virtual Storage Platform (VSP) ist eine Produktfamilie von Hybrid-Flash-Storage-Lösungen für die Enterprise-Speichervirtualisierung. Die insgesamt fünf Modelle basieren auf dem Betriebssystem Hitachi Storage Virtualization Operating System (SVOS), das über eine einzige Oberfläche einen zentralen Block- und File-Zugriff ermöglicht. Dadurch lassen sich laut Hitachi nicht nur Workloads konsolidieren, sondern Speicherressourcen auch einfacher ausbauen und verwalten. Dazu kommen Funktionen wie unterbrechungsfreie Updates und ein Austausch von Komponenten im laufenden Betrieb.
Als kleinster Vertreter bietet der VSP G200 in seinem 2-HE-Gehäuse wahlweise Platz für 24 Laufwerke im 2,5-Zoll-Format oder zwölf 3,5-Zoll-Laufwerke und akzeptiert neben SSDs bis zu 6 TByte grosse Festplatten. Ein mittels Erweiterungsgehäuse voll ausgebautes System bringt es auf 264 Laufwerke und hievt den verfügbaren Speicherplatz auf 2520 TByte. Die Datenverfügbarkeit soll zu 100 Prozent gewährleistet sein – laut Hitachi ist das branchenweit einzigartig.
Hyperkonvergent - HyperGrid GS-3000-FCN-90-2-v4: Mit seiner Appliance GS-3000 will HyperGrid gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Je nach Konfiguration wandert das komplette Rechenzentrum in 2-HE- oder 4-HE-Server-Racks und wird über die Microsoft Windows Server 2012 R2 Data Center Edition virtualisiert. Zum anderen kaufen Unternehmen die Appliance nicht ein, sondern mieten sie und kommen in den Genuss der As-a-Service-Vorteile: Installation und Wartung entfallen, und bezahlt wird nach Nutzung. Wer sich für die GS-3000-Appliance entscheidet, kann aus mehreren vordefinierten Konfigurationen wählen. GS-3000-FCN-90-2-v4 ist das Einstiegsprodukt mit bis zu 92,2 TByte Kapazität.