«Komm doch zu uns!»

Abwerben ist kein Thema

Von Bewerberinnen und Bewerbern erwartet BSI vorrangig, dass sie Leidenschaft zeigen. «Im Gespräch merkt man schnell, ob sich jemand auch in der Freizeit mit der Thematik auseinandersetzt oder ob er sich auf die Pflichtaufgaben im Studium beschränkt.»
Im Mittelpunkt stehen ausserdem die Werte des Unternehmens. Zu ihnen muss der künftige Mitarbeiter, die zukünftige Mitarbeiterin passen. Das Unternehmen setzt bei der Suche nach Verstärkung sehr gezielt auf Hochschulabgänger, das Abwerben bei der Konkurrenz ist für BSI kein Thema. «Einige Arbeitnehmer aus anderen Unternehmen hätten wahrscheinlich Mühe, mit den fehlenden Hierarchien und den grossen Freiheiten bei uns umzugehen», erklärt Brunold die Fokussierung. «Die Hochschulen bearbeiten wir deshalb sehr stark.»
“Spannende Arbeit und Zugehörigkeit sind das A und O„
Markus Brunold, BSI Business Integration
Das Unternehmen bietet Praktika, begleitet Bachelor- und Masterarbeiten, nimmt an Hochschulevents teil, macht Sponsorings und ist immer an der Kontaktparty der ETH dabei. «Die ist sehr wichtig. Noch vor wenigen Jahren waren wir mit ein paar anderen Firmen allein vor Ort, mittlerweile sind dort alle vertreten, bis hin zu Banken und Versicherungen.»
Im Werben um den Nachwuchs setzt BSI auf spannende Arbeit und Zugehörigkeit: «Das ist das A und O.» Das sei wichtiger als der Lohn. «Damit kann man niemanden abholen», macht Brunold klar.  BSI setzt vielmehr auf direkte Kommunikation und die daraus hervorgehenden Mitbestimmungsmöglichkeiten. «Das ist sicher spannender als der Job eines Programmierers, der am Ende einer Kette sitzt und sich dort darauf beschränkt, Vorgaben entgegenzunehmen und umzusetzen», sagt der Geschäftsführer.

Wenn Mitarbeiter zu Aktionären werden

Das scheint anzukommen: Inzwischen sind zwei Drittel des Teams am Unternehmen beteiligt. «BSI gehört den Mitarbeitenden. Alle Aktionäre sind Mitarbeitende und möglichst alle Mitarbeitende sind Aktionäre. Auch das unterscheidet uns von börsenkotierten Wettbewerbern, bei denen der Shareholder Value vor den Mitarbeitenden und den Kunden kommt.»
Das Modell sei etwas ganz Besonderes und ein Grund, weshalb sich die Mitarbeitenden derart verbunden, eingebunden und involviert fühlten. Das erzeuge wiederum einen einzigartigen Spirit, der von den BSI-lern auf die Kunden «überschwappt» und dort weite Kreise ziehe, betont Brunold.
Und die Firma mit 322 Mitarbeitenden bietet neben internen Weiterbildungen auch externe Kurse, den Besuch von Konferenzen und die Lab Days. Letztere ermöglichen es jedem Arbeitnehmer, sich für ein paar Tage zurückzuziehen, um sich in Ruhe mit einer neuen Technologie oder einer Idee auseinanderzusetzen.
Im Gegenzug erwartet das Unternehmen das Teilen der Erkenntnisse aus diesen Tagen mit der Firma. Ob das in Form eines Vortrags, eines Workshops oder eines Prototypen geschieht, ist den Mitarbeitenden überlassen. «So entstehen oft Ideen, die ihren Weg in unsere Produkte finden», schliesst Brunold.

Autor(in) Computerworld Redaktion




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