Die Flash-Technologie verändert die Formel 1

Der Flash-Array-Markt

Das Marktforschungsinstitut IDC beschreibt in einem Report von 2017 den Status-quo bei All-Flash-Arrays wie folgt: „Der Markt für All- Flash-Arrays ist in den letzten zwei Jahren deutlich gereift. Eine grosse Zahl von Kunden hat sich bereits für eine Strategie entschieden, die All-Flash als primären Storage vorsieht, also als Tier-1-Speicher.“ IDC geht davon aus, dass 80 Prozent aller primären Speichersysteme bereits auf All-Flash-Arrays beruhen.
Gartner Magic Quadrant for Solid State Arrays: Die Analysten zählen Pure Storage, NetApp und HPE zu den „Leaders“.
Quelle: Gartner, Juli 2018
Der Markt wächst zwar stark, ist allerdings auch heiss umkämpft. Alle traditionellen und etablierten Speicherhersteller sind mittlerweile auf diesen Zug aufgesprungen. Häufig wurden in den vergangenen
Jahren auch Flash-Produzenten hinzugekauft. So erwarb IBM 2012 Texas Memory Systems, Dell EMC kaufte, ebenfalls 2012, XtremIO und NetApp legte sich 2015 SolidFire zu. HPE kaufte 2017 Nimble Storage und Western Digital übernahm im selben Jahr das Start-up Tegile. Hinzu kommen mehrere kleinere Start-ups, die aber bereits Umsätze von mehr als 100 Millionen Dollar auf diesem Gebiet erzielen konnten.
Die zahlreichen Hersteller haben dabei ihre Angebote für All-Flash-Arrays differenziert und verkaufen immer öfter spezialisierte Systeme. So gibt es zum Beispiel All-Flash-Arrays, die bestimmte Applikationen oder das Skalieren in der Cloud unterstützen, während sich andere Speichersysteme mehr für gemischte Festplatten-Flash-Umgebungen eignen.
Auch das 2011 gegründete Unternehmen Pure Storage wächst kontinuierlich und hat schon einen erfolgreichen Börsengang hinter sich. In den Gartner-Reports „Magic Qua­drant for Solid State Arrays“ vom Juli 2017 und Juli 2018 belegte Pure Storage zunächst den zweiten und 2018 sogar den Spitzenplatz unter den sogenannten Leaders – und das vor etablierten Branchengrössen wie Dell EMC, HPE, IBM, Net­App und Hitachi Data Systems (Hitachi Vantara).
Quelle: Performance Insights
Neben Pure Storage ist auch noch das israelische Start-up Kaminario in die Gruppe der Leaders aufgestiegen. Es nahm in mehreren Funding-Runden mehr als 300 Millionen Dollar ein und strebt einen unabhängigen Kurs an, wie CEO Dani Golan wissen liess. Anfang des Jahres hat Kaminario angekündigt, das bisherige Hardware-Geschäftsmodell in eine softwarebasierte Lösung umzuwandeln.
Auch die Analysten von IDC sehen Pure Storage zusammen mit HPE, Dell EMC und NetApp in der Spitzengruppe der Hersteller. Bei Pure Storage sind für IDC die Gründe hierfür vor allem die NVMe-Technologie (NVM Express), cloudbasierte Analytics, der enge Kundenkontakt und der automatische Technologie-Refresh mit dem bereits erwähnten Programm Evergreen Storage.

Marktkonsolidierung

Wie sehr sich der Markt für All-Flash-Arrays momentan im Umbruch befindet, zeigt auch der Bankrott des All-Flash-Pioniers Violin Memory im Dezember 2016. Violin Memory wurde dann später von dem leicht ins Straucheln geratenen Storage-Veteran Quantum für den relativ niedrigen Betrag von 50 Millionen Dollar übernommen.
Nicht viel besser erging es dem Start-up Tintri, das in den beiden erwähnten Gartner-Quadranten noch unter den „Visiona­ries“ aufgelistet war. Im Juli musste Tintri Konkurs anmelden, wurde aber kurz danach von der Speicherfirma DDN aufgekauft, die vor allem im High-Performance-Bereich aktiv ist.




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