Tipps und Tricks
30.09.2015, 15:04 Uhr
Einzelhandel: So schützen Sie sich vor Einbrechern
Die Zahl der Einbrüche im Einzelhandel steigt ständig, der Schaden ist beträchtlich. Telecom Handel hat Tipps zur Prävention zusammengestellt.
(Quelle: Bildagentur Zoonar GmbH / shutterstock.com)
Drei Mal wurde im Shop von Alexander Bänfer eingebrochen – jedes Mal drangen die Diebe durch das Fenster in den StarTel-Shop in Eutin, Schleswig-Holstein, ein. „Trotz Alarmanlage“, betont der Geschäftsführer. Der Schaden des Diebstahls war stets beträchtlich, der bürokratische Aufwand mit der Polizei und der Versicherung ein Ärgernis.
Dass in den vergangenen Jahren gleich drei Mal bei StarTel eingebrochen wurde, ist sicherlich ein Zufall. Generell gilt aber: Die Zahl der Einbrüche in Deutschland nimmt zu, laut einer aktuellen Polizei-Statistik geschieht alle vier Minuten in Deutschland ein Einbruch – in Wohnungen, Betrieben und natürlich auch im Einzelhandel.
Doch wie kann man sich davor schützen? Laut Polizei am besten, indem man drei Komponenten berücksichtigt: mechanische Sicherungstechnik, elektronische Sicherungstechnik und personelle sowie organisatorische Massnahmen.
Drei Komponenten zur Sicherung
So sollten etwa Türen, Fenster, Lichtkuppeln und auch Kellerschächte mit mechanischen Sicherungselementen versehen werden. Ziel dabei ist, die Ware möglichst gut zu sichern und den Dieben die Arbeit so weit als möglich zu erschweren. Bei Neubauten können beispielsweise von Beginn an einbruchhemmende Fenster, Türen und Abschlüsse eingesetzt werden.
Hier gibt es verschiedene Schutzklassen und auch eine eigene DIN-Norm (siehe Kasten), die Hersteller und auch Monteure nach der Installation nachweisen müssen. Kommen geprüfte, einbruchhemmende Türen und Fenster nicht in Betracht, so kann immer noch nachgerüstet werden. Am besten nach DIN 18104-Teil 1, die für aufschraubbare Nachrüstprodukte wie zum Beispiel Querriegelschlösser, verschliessbare Fenstergriffe und Stangenschlösser entwickelt wurde.
Die Polizei vertritt zudem den Grundsatz: Mechanik vor Elektronik, sie gibt also der Sicherung von Fenstern und Türen den Vorrang vor Alarm- beziehungsweise Einbruchmeldeanlagen. Schliesslich können diese zwar einen Alarm melden, aber keine Angriffe von Tätern verhindern.
Wenn man sich aber eine Einbruchmeldeanlage zulegen möchte, dann sollte dies mit zertifizierten und aufeinander abgestimmten Produkten geschehen, die von einem Fachmann installiert werden. Am besten wird die Anlage dann bei einem Wachdienst aufgeschaltet, der im Fall eines Einbruchs auch schnell reagieren kann. Doch Vorsicht: Wenn die Polizei aufgrund eines Fehlalarms gerufen wird, ist dies kostenpflichtig.
Dieben das Leben schwer machen
Darüber hinaus rät die Polizei zu einer ganzen Reihe von organisatorischen Massnahmen, um Dieben das Leben schwer und die Beute so gering wie möglich zu machen. Hohe Bargeldbeträge oder andere Wertgegenstände sollten deshalb, falls durchführbar, in einem Bankinstitut gelagert werden. Weiterhin sollte für die Mitarbeiter im Shop eine sogenannte Schlüsselordnung und -verwahrung eingeführt werden.
In dieser wird klar festgelegt, wer den Schlüssel mitnehmen oder wer einen Reserveschlüssel besitzen darf. Empfohlen werden auch elektronische oder mechatronische Schliesssysteme, die mit Transpondern oder Chip-Karten bedient werden. Der Vorteil: Geht ein Transponder oder eine Chip-Karte verloren, so muss nicht die komplette Schliessanlage ausgewechselt werden.
Grundsätzlich bietet die Polizei umfassende Beratung zur Sicherung von Einzelhandelsgeschäften an. Auch Sicherheitsfirmen sind in diesem Bereich aktiv. Diese Dienste in Anspruch zu nehmen, lohnt sich – nicht nur wegen der Prävention. Ist ein Shop nach den aktuellen Vorgaben geschützt, so kann dies auch die Prämie bei der Diebstahlversicherung reduzieren.
Alexander Bänfer rät zudem, bei der Wahl der Versicherung genau hinzusehen. „Die erste Schadensabwicklung mit der Versicherung war langatmig, um es vorsichtig zu formulieren“, berichtet er. Beim dritten Einbruch machte die Versicherung dann unerfüllbare Auflagen, so dass er schliesslich die Versicherung wechselte.