Datenanalyse 10.02.2018, 11:35 Uhr

Mit Analyse-Tools relevanten Daten auf der Spur

Analyse-Tools geben Hilfestellung, um Marktlücken zu entdecken und Trends aufzuspüren. Die Lösungen optimieren damit bestehende Prozesse und helfen beim Aufbau neuer Geschäftsmodelle.
(Quelle: phipatbig / shutterstock.com)
Zugegeben, der Spruch „Daten sind das Erdöl unserer Zeit“ ist bereits etwas in die Jahre gekommen. Andererseits ist er aktueller denn je. Nach Angaben des Beratungshauses ISG Research wird 2018 und darüber hinaus die Nutzung von Daten für den Aufbau neuer Geschäftsmodelle massiv an Bedeutung gewinnen.
Derzeit stellt sich die Situation noch etwas anders dar: „Oft werden nur bestehende Geschäftsprozesse um Daten aus neuen Quellen angereichert und damit verfeinert“, erläutert Holm Landrock, Senior Supervisor bei ISG Research. „Ein Beispiel ist ein verhaltensabhängiger Versicherungstarif, bei dem neue Daten erschlossen werden, die letztlich aber nur das 100 Jahre alte Produkt ,Kfz-Schadensregulierung‘ modifizieren.“
Bereits heute nutzen viele Branchen Daten aller Art, um Prozesse zu optimieren oder mehr über ihre Kunden zu erfahren. Vorreiter sind Fertigungsunternehmen, die beispielsweise eine vorausschauende Wartung von Maschinen einsetzen, Finanzdienstleister und Versicherungen. Auch der Handel setzt verstärkt auf Big Data und Datenanalysen, etwa für die Auswertung von Social-Media-Informationen.

Auch Landwirte benötigen Daten

Nach Einschätzung von Landrock werden 2018 vor allem zwei Branchen verstärkt mit Data Analytics konfrontiert sein: das Gesundheitswesen und der Agrarsektor. „Auch die Landwirtschaftsbranche wird immer grössere Datenbestände gewissermassen analytisch durchpflügen“, so Landrock. Beispiele sind das Precision Farming mit Hilfe von GPS-gesteuerten Landmaschinen sowie die Verarbeitung von Sensordaten und Informationen, die von Drohnen stammen. Zudem lassen sich Kühe mit Chips ausstatten, etwa um deren Laufwege zu verfolgen und einen Zusammenhang mit den Milcherträgen zu ermitteln.

Markt wächst rasant

Von dem wachsenden Bedarf an verwertbaren Daten, auf deren Basis Unternehmen möglichst in Echtzeit Geschäftsentscheidungen treffen können, profitieren die Anbieter von Business-Intelligence- und Analytics-Lösungen. Das Marktforschungshaus Gartner beispielsweise geht davon aus, dass der weltweite Umsatz mit solchen Tools von rund 18 Milliarden Dollar im Jahr 2017 bis 2020 auf rund 23 Milliarden Dollar steigen wird. Das entspricht einem Plus von rund 19 Prozent pro Jahr.
Auf ähnliche Zahlen kommen die Marktforscher von MarketsandMarkets. Sie erwarten, dass Unternehmen 2021 an die 27 Milliarden Dollar für Business-Analytics-Software ausgeben werden.
Ein wichtiger Trend ist laut Gartner: „User und Geschäftsentscheider wollen die Option haben, dass sich solche Lösungen auch für einzelne Nutzer und Abteilungen bereitstellen lassen“, betont Rita L. Sallam, Research Vice President bei Gartner. Das bedeutet, dass flexiblere und kleinteiligere Ansätze gefragt sind, die schnell implementiert und an geänderte Anforderungen angepasst werden können.
Hier kommt die Cloud ins Spiel. BI oder Datenanalyse as a Service, die Nutzer von einem Cloud-Service-Provider beziehen, erfüllen diese Vorgaben. Die Dienste lassen sich ohne hohen Aufwand installieren. Datenbank-Server, Storage-Systeme und die Installation einer komplexen Software im eigenen Rechenzentrum sind nicht erforderlich. Zudem können weitere Lizenzen nach Bedarf geordert werden, etwa wenn weitere Mitarbeiter Zugang zu Analysen benötigen.



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