Neue Geschäftsmodelle für Europa 27.07.2016, 12:15 Uhr

Rocket Internet steigt ins Fintech-Geschäft ein

Doppelt neues Terrain: Rocket Internet will ins Fintech-Geschäft einsteigen. Gemeinsam mit der Fintech Group sollen neue Geschäftsmodelle entwickelt werden - ungewohnter Boden für die Berliner, die sonst so gerne Ideen kopieren.
Oliver Samwer, CEO Rocket Internet
(Quelle: Rocket Internet)
Rocket Internet betritt ungewohntes Terrain. Der Berliner Inkubator, der sonst hauptsächlich auf E-Commerce-Start-ups setzt, will ins digitale Bankengeschäft einsteigen. Gemeinsam mit dem Finanztechnologie-Anbieter  Fintech Group hat die Start-up-Schmiede der Samwer-Brüder eine umfassende Technologie-Partnerschaft beschlossen. Wie die börsennotierten Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss bekannt gaben, sollen Bankdienstleistungen für den europäischen Markt entwickelt werden.
Die Voraussetzung dafür schafft die Fintech-Group-Tochter Bank biw mit ihrer europaweit gültigen Banklizenz sowie der technologischen Infrastruktur. Von Rocket Internet soll "grosses Know How vor allem im Bereich Online Marketing, User Experience, Frontend-Gestaltung, Internationalisierung und der Entwicklung skalierbarer Geschäftsmodelle" in die Partnerschaft einfliessen.
Der Schwerpunkt soll auf der Entwicklung neuer disruptiver Geschäftsmodelle liegen - eigentlich untypisch für den als Copy-Cat verschrienen Inkubator. Der hatte bislang eher in anderen Ländern erfolgreiche Modelle kopiert und in einem neuen Markt etabliert. Dass das allein langfristig wohl keine gewinnbringende Strategie ist, sieht Rocket Internet am aktuellen Aktienkurs. Denn der hat sich seit dem IPO im Herbst 2014 mehr als halbiert. Was auch daran liegt, dass Rocket Internets Start-ups, die in erster Linie im Bereich E-Commerce zu verorten sind, allesamt in den roten Zahlen stehen. Der Fintech-Sektor ist für die Berliner ein neues Feld.



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