SAP-Gründer Hasso Plattner wird 75
Ich bin kein Über-Chef
Und wie selbstverständlich zieht Plattner auch bei seinem Unternehmen als letzter der SAP-Gründer noch die Strippen - auch wenn er das so niemals sagen würde: "Ich bin kein Über-Chef", sagte er 2013 der "Wirtschaftswoche".
Gemeinsam mit Dietmar Hopp und drei weiteren IBM-Kollegen gründete Plattner 1972 die Firma Systemanalyse und Programmentwicklung. Mitgründer Hopp nennt ihn einen "konstruktiven Querdenker". Der langjährige SAP-Chef Henning Kagermann, den Plattner einst anwarb, beschrieb ihn vor drei Jahren in einer Laudatio als "unerschöpflich kreativen Menschen", der zugleich den Blick für das Machbare, kommerziell Erfolgreiche hat. Dabei leite ihn ein "fast untrügliches Gespür für technologische Neuerungen."
Tatsächlich ist es wohl Plattners Verdienst, dass SAP zum Marktführer wurde. Die USA, die Firmen im Silicon Valley, waren Plattners grosses Vorbild. Anfang der 1990er Jahre kam er von dort zurück und überzeugte seine Kollegen, das aus ihrer Sicht noch nicht ganz reife Softwarepaket R3 zu verkaufen. Die Wette ging auf.
"Seinen Nutzen kann man nicht beziffern, aber die SAP wäre ohne ihn niemals so erfolgreich geworden", sagte sein früherer Mitstreiter Dietmar Hopp der Deutschen Presse-Agentur. "Ich wünsche ihm und der SAP, dass der Übergang zu einer SAP ohne Hasso Plattner reibungslos gelingt, wann immer Hasso diesen Zeitpunkt für gekommen hält." Das könnte schon in den kommenden Jahren sein. Auf der Hauptversammlung 2017 kündigte Plattner für die diesjährige Aufsichtsratswahl an: "Ich bin durchaus bereit weiterzumachen, aber nicht volle fünf Jahre."
Nach einem echten Ruhestand sieht es aber nicht aus: Zumindest im kommenden Jahr wird Hasso Plattner nach Angaben des Veranstalters wieder mit seinem Team Phoenix bei der 52 Super Series antreten.