Larry Page und Sergey Brin treten ab
04.12.2019, 09:15 Uhr
Google-Chef Pichai wird jetzt auch noch CEO von Alphabet
Larry Page und Sergey Brin treten ab: Sundar Pichai soll zusätzlich zu seiner Führungsrolle bei Google künftig auch die Geschicke des Mutterkonzerns Alphabet lenken.
Google-Chef Sundar Pichai übernimmt nach dem Rückzug der beiden Gründer aus dem Tagesgeschäft nun auch die Führung beim Mutterkonzern Alphabet. Larry Page und Sergey Brin, die Google vor mehr als 20 Jahren gegründet hatten, behalten aber weitgehend die Kontrolle bei dem Internet-Konzern durch besondere Aktien mit mehr Stimmrechten. Zugleich zementiert die Doppelrolle von Pichai die Dominanz von Google innerhalb des Alphabet-Geflechts.
Page war zuletzt Alphabet-Chef, Brin hielt im Management einen Posten als "President" mit einem nicht näher beschriebenen Aufgabenbereich. Sie behalten ihre Sitze im Verwaltungsrat, der dem Vorstand übergeordnet ist.
Page war zuletzt Alphabet-Chef, Brin hielt im Management einen Posten als "President" mit einem nicht näher beschriebenen Aufgabenbereich. Sie behalten ihre Sitze im Verwaltungsrat, der dem Vorstand übergeordnet ist.
Branchenbeobachter spekulierten bereits seit einiger Zeit über die Zukunft von Page: Der 46-jährige liess sich kaum in der Öffentlichkeit blicken. Er überliess Pichai bereits zum Beispiel auch die Telefonkonferenzen mit Analysten nach Vorlage der Quartalszahlen. Gleichzeitig steckte Page Geld und Zeit in die Entwicklung kleiner Flugmaschinen, aus denen eines Tages Flugtaxis werden sollen.
Konzerndach über Google
Alphabet war 2015 als Konzerndach über Google gesetzt worden. Die Idee war, diverse neue Bereiche als eigenständige Schwesterfirmen neben Google aufzubauen. Zum Dachkonzern gehören zum Beispiel auch die Roboterauto-Firma Waymo und der Lieferdrohnen-Entwickler Wing. Die Einnahmen kommen allerdings nach wie vor hauptsächlich aus dem Werbegeschäft von Google. Die anderen Alphabet-Firmen mit ihren neuen Technologien erzeugen hohe Kosten bei geringen Umsätzen.
So kamen die Google-Geschäftsbereiche im vergangenen Quartal auf Erlöse von gut 40,3 Milliarden US-Dollar (36,3 Milliarden Euro) - alle restlichen Alphabet-Firmen brachten in dieser Zeit 155 Millionen US-Dollar Umsatz ein. Dafür kamen bei ihnen operativ rote Zahlen von 941 Millionen US-Dollar zusammen, während Google fast 10,9 Milliarden US-Dollar verdiente.
Der 47-jährige Pichai stammt aus dem südindischen Staat Tamil Nadu. In die USA kam er 1993 mit einem Stipendium für die kalifornische Elite-Uni Stanford, um Halbleiter-Physik zu studieren. Seine Eltern mussten in die Ersparnisse greifen, um für das Flugticket 1.000 US-Dollar zusammenzukratzen. Es war mehr als ihr jährliches Einkommen, wie Pichai dem Magazin "Bloomberg Businessweek" erzählte. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Das erste Telefon bekam die Familie, als Sundar zwölf Jahre alt war. Ihr übliches Fortbewegungsmittel war ein Motorroller, auf den sie zu viert stiegen. Sundar fuhr vorne im Stehen.
So kamen die Google-Geschäftsbereiche im vergangenen Quartal auf Erlöse von gut 40,3 Milliarden US-Dollar (36,3 Milliarden Euro) - alle restlichen Alphabet-Firmen brachten in dieser Zeit 155 Millionen US-Dollar Umsatz ein. Dafür kamen bei ihnen operativ rote Zahlen von 941 Millionen US-Dollar zusammen, während Google fast 10,9 Milliarden US-Dollar verdiente.
Der 47-jährige Pichai stammt aus dem südindischen Staat Tamil Nadu. In die USA kam er 1993 mit einem Stipendium für die kalifornische Elite-Uni Stanford, um Halbleiter-Physik zu studieren. Seine Eltern mussten in die Ersparnisse greifen, um für das Flugticket 1.000 US-Dollar zusammenzukratzen. Es war mehr als ihr jährliches Einkommen, wie Pichai dem Magazin "Bloomberg Businessweek" erzählte. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Das erste Telefon bekam die Familie, als Sundar zwölf Jahre alt war. Ihr übliches Fortbewegungsmittel war ein Motorroller, auf den sie zu viert stiegen. Sundar fuhr vorne im Stehen.