Gastkommentar 11.05.2015, 09:33 Uhr

Wie KMU das Web als Wachstumsmonitor nutzen können

Von wegen digital können nur die grossen Firmen: Wie KMU mit Hilfe des Internets zum Global Player werden können, erklärt Stefan Hentschel, Industry Leader Technology bei Google.
Stefan Hentschel, Industry Leader Technology bei Google
(Quelle: Google)
Von Stefan Hentschel, Industry Leader Technology bei Google. Der Beitrag erschein bei einer unseren deutschen Schwesterpublikationen. Doch die Aussagen lassen sich auch auf die Schweiz übertragen.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass kleine Unternehmen so gut wie keine Chance hatten, ausserhalb ihrer Heimatregion aktiv zu werden. War die Rede von globalem Marketing oder Vertrieb, so ging es meist um die grossen Firmen. Doch die Zeiten haben sich geändert: Heute können kleine, junge Unternehmen mit Hilfe des Internets den Weltmarkt erreichen und zum Global Player werden. Oftmals setzen sie längst zum Überholmanöver an und nehmen es mit den ganz Grossen auf.
Das digitale Zeitalter birgt riesige Chancen für Unternehmen. Nie waren die Voraussetzungen und Möglichkeiten, Kunden zu erreichen, so gut und vielfältig wie heute. Dennoch haben Firmen, die grenzüberschreitend operieren möchten, immer noch viel zu viele Hürden zu überwinden.

Kleine Unternehmen müssen in ihrer digitalen Kompetenz geschult werden

Initiativen, wie zum Beispiel “Weltweit Wachsen - Deutschland exportiert online”, die seit 2014 die Kompetenzen von Partnern wie Deutsche Post DHL, PayPal, Commerzbank, BDO und Google sowie der Universität Leipzig und der Hochschule Reutlingen bündelt, unterstützen kleine und mittelständische Unternehmen bei der Erschliessung neuer Märkte über das Internet. Denn natürlich sind die Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, so lange beschränkt, wie den Menschen das nötige Know-how fehlt. So werden im Jahr 2020 laut aktuellen EU-Zahlen 900.000 Stellen in Europa aufgrund mangelnder digitaler Kompetenzen nicht besetzt werden können. Und oftmals ist es so, dass Betriebe zwar wissen, dass sie online präsent sein müssen - aber keine Ahnung haben, wie sie dies genau anstellen sollen.

Präsenz in Social Media zeigen

Greifen Unternehmen auf diese “Grundausstattung” zurück, so besitzen sie zwar das nötige Rüstzeug, um international erfolgreich zu werden. Was sie aber dennoch auf keinen Fall aus dem Blick verlieren dürfen, sind Trends und Entwicklungen innerhalb ihrer Zielgruppe. Das Stichwort heisst hier Social Media. Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter oder Google+ sind wichtig, um im ständigen Austausch mit Verbrauchern zu bleiben, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und ein nachhaltiges Vertrauen in die eigene Marke schaffen.
Ein besonders effektives Instrument, wenn es um die Erzeugung eines Bewusstseins beim Konsumenten für das eigene Unternehmen geht, ist Online-Video-Werbung. Schon heute werden mit Werbung beispielsweise auf Youtube 49 Prozent der 18- bis 34-Jährigen weltweit erreicht. TV-Werbung landet mit 45 Prozent in dieser Altersklasse lediglich auf Platz 2. Es gibt kaum ein anderes Medium, über das sich Emotionen so glaubwürdig transportieren lassen wie über Videos. Zudem kann Werbung auf Video-Plattformen - im Gegensatz zu TV-Werbung - einfach und schnell geteilt werden. Unternehmen, die mit ihrer Werbung überzeugen, machen so aus Internetnutzern Markenbotschafter, die ihre Begeisterung für eine bestimmte Marke mit Familie, Freunden und Bekannten teilen.

Firmen müssen mutig sein

Festzuhalten bleibt: Unternehmen müssen innovativ sein, die Bedürfnisse der Kunden immer im Blick behalten und die Digitalisierung vorantreiben. Sie dürfen sich nicht aus Angst vor einem möglichen Scheitern aufhalten lassen - denn stehen zu bleiben wird sie am Ende teurer zu stehen kommen als Fehler zu machen. Ist dies gewährleistet, so haben kleine und mittelständische Unternehmen die besten Chancen, sich zu Global Playern zu entwickeln - nicht nur kurzfristig, sondern langfristig.




Das könnte Sie auch interessieren