06.03.2008, 00:00 Uhr
Webhändler: Kunden sollten Rücksendekosten tragen
Deutschland ist in Sachen Widerrufsrecht im Versandhandel zu kundenfreundlich, meinen deutsche Webshopbetreiber, Verbände und Verbraucherschützer. Die deutschen Konsumenten nutzen das verbraucherfreundliche Widerrufsrecht im Versandhandel aus. Davon sind Deutschlands Online-Händler unisono überzeugt. Doch wie kann man diesen Missbrauch eindämmen, fragte der Shopbetreiber-Blog. 654 Händler antworteten - die Mehrheit (72 Prozent) davon mit "Die Kunden sollen die Rücksendekosten tragen". Weitere zwölf Prozent befürworteten eine pauschale Nutzungsgebühr in jeder Rechnung. Lediglich zwei von 100 Händlern sahen in der derzeitigen rechtlichen Handhabe kein Problem.
Die Meinung der Händler teilen auch diverse Branchenverbände wie Bitkom oder der Bundesverband des Versandhandels & Co. Sie kritisieren einen Wettbewerbsnachteil für deutsche Versandhändler. In allen anderen europäischen Ländern mit Ausnahme Finnlands würden die Verbraucher die Rücksendekosten tragen, so der Tenor. Dem stimmen sogar Verbraucherschutzverbände zu. Die Bundesregierung indes will an ihrer 40-Euro-Regelung festhalten, wonach jede Bestellung über 40 Euro kostenlos zurückgeschickt werden darf. Sie sei im Interesse der Beibehaltung der "nationalen Gewohnheiten" sachgerecht, zitiert das Shopbetreiber-Blog eine Stellungnahme des Bundesjustizministeriums. Eine weitergehende Harmonisierung würde zu einer "Überreglementierung" führen, so die Bundesregierung. (ph/iwb)