23.11.2009, 00:00 Uhr

Milliardenabschreibung für Nokia wegen Navi-Tochter Navteq?

Krisenstimmung bei der finnischen Firma Nokia: Wie das Nachrichtenportal Spiegel Online meldete, könnte dem weltweit grössten Handy-Hersteller eine hohe Abschreibung auf die Navigations-Tochter Navteq die Bilanz für das vierte Quartal gehörig verhageln. Dem Bericht zufolge ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Wert für den Kartenanbieter bis Jahresende um bis zu eine Milliarde Euro nach unten korrigiert werden muss. Zur Erinnerung: Nokia hatte Navteq im Jahr 2007 für rund 5,7 Milliarden Euro übernommen und den Wert des Unternehmens im Jahresbericht 2008 mit knapp 3,7 Milliarden Euro ausgewiesen - laut Analysten eine viel zu hohe Summe.
Für Nokia käme nun eine solch hohe Korrektur einer mittleren Katastrophe gleich, wäre es schliesslich schon die zweite grosse Wertberichtigung in diesem Jahr. Schon im dritten Quartal musste der Konzern eine hohe Abschreibungen auf die angeschlagene Netzwerksparte Nokia Siemens Networks (NSN) vornehmen, was den ersten Quartalsverlust seit 16 Jahren zur Folge hatte. Nun scheint auch die Position von Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo nicht mehr unantastbar, dem unter anderem vorgeworfen wird, Navteq zu einem völlig überteuerten Preis übernommen zu haben.  Da passt es ins Bild, dass Nokia nun einmal mehr den Rotstift ansetzt und 330 Stellen im Bereich Forschung und Entwicklung streichen will. Zuvor hatte Nokia bereits den Abbau von mehreren tausend Stellen im Gesamtkonzern angekündigt - unter anderem wegen anhaltender Probleme in der Netzwerksparte und Versäumnisse auf dem boomenden Smartphone-Markt. (ph/th)



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