Schweizerische Bundesbahn
12.10.2015, 14:11 Uhr
Mit der SBB zügig zum Digitalisierungsziel
Konsequent greift die Schweizerische Bundesbahn auf das Know-how von Start-ups zurück, um ihre Geschäftsmodelle zu digitalisieren und zu erweitern: ein innovatives Konzept eines Staatskonzerns.
Die Schweizerische Bundesbahn, kurz SBB, beschreitet zielstrebig den Weg der Digitalisierung. Eine eigene Abteilung screent über ein standardisiertes Verfahren ständig, welche Erfolg versprechenden Start-up-Technologien auf den Markt kommen.
Dadurch muss die SBB nicht selbst eine oft aufwendige Entwicklung betreiben, die sie viel Geld und wertvolle Zeit kosten würde. Wie das Staatsunternehmen dabei ganz neue digitale Services entdeckt, schildert der Start-up-Verantwortliche bei der SBB, Manuel Gerres, im Gespräch mit unserer Schwesterpublikation com! professional.
Wie sieht das Konzept aus, sich Produktideen von jungen Unternehmen zu holen?
Manuel Gerres: Wir haben zwei Ansätze: Zum einen ein internes Research, bei dem wir untersuchen, welche Herausforderung unsere unterschiedlichen Geschäftsbereiche bei der Digitalisierung haben und welche digitalen Services wir daraus oftmals auch mit Start-up-Technologien entwickeln wollen. Zum anderen können sich Start-ups von sich aus mit ihrer Idee an uns wenden.
Wie sieht das Vorgehen konkret aus?
Gerres: Wir schauen uns 120 bis 150 Start-ups weltweit pro Jahr an. In einer ersten Validierungsphase sieben wir Unternehmen aus, die nicht unseren Suchkriterien entsprechen. In der nächsten Runde dürfen die Start-up-Gründer eine Viertelstunde vor einer internen SBB-Jury pitchen.
Manuel Gerres: Wir haben zwei Ansätze: Zum einen ein internes Research, bei dem wir untersuchen, welche Herausforderung unsere unterschiedlichen Geschäftsbereiche bei der Digitalisierung haben und welche digitalen Services wir daraus oftmals auch mit Start-up-Technologien entwickeln wollen. Zum anderen können sich Start-ups von sich aus mit ihrer Idee an uns wenden.
Wie sieht das Vorgehen konkret aus?
Gerres: Wir schauen uns 120 bis 150 Start-ups weltweit pro Jahr an. In einer ersten Validierungsphase sieben wir Unternehmen aus, die nicht unseren Suchkriterien entsprechen. In der nächsten Runde dürfen die Start-up-Gründer eine Viertelstunde vor einer internen SBB-Jury pitchen.
Die Jury stellen wir aus verschiedenen geschäftsfelderübergreifenden Abteilungen zusammen, um im Unternehmen Rückhalt für diese Ideen zu bekommen. Dann entscheiden wir relativ zügig, meist noch vor Ort, ob wir eine Idee weiterverfolgen wollen oder nicht. Wenn ja, stellen wir einen Mitarbeiter ab, der sich im Detail damit auseinandersetzt und einen Markttest entwirft.
Dann gehen wir erneut vor eine interne Jury. Stimmt sie zu, testen wir meistens drei bis sechs Monate operativ und Hand in Hand mit unseren Kunden anhand bestimmter Kennzahlen. Anschliessend entscheidet ein drittes Mal eine Juryrunde, wie es weitergehen soll: Integration des Start-ups in die SBB, Herauskaufen der Technologie oder längerfristige partnerschaftliche Kooperation.
Anhand welcher Kennzahlen prüfen Sie, ob der Markttest erfolgreich war?
Gerres: An erster Stelle steht bei uns immer die Kundenakzeptanz, wir sind ja sehr B2C-fokussiert. Ausserdem prüfen wir natürlich auch die Wirtschaftlichkeit und ob unser Kommunikationskonzept aufgegangen ist.
Wie lange dauert so ein Verfahren?
Gerres: Vom ersten Kontakt bis zu dieser Entscheidung planen wir etwa neun Monate ein. Übers Jahr hinweg bleiben so von den 120 bis 150 Ideen sechs bis sieben übrig.
Anhand welcher Kennzahlen prüfen Sie, ob der Markttest erfolgreich war?
Gerres: An erster Stelle steht bei uns immer die Kundenakzeptanz, wir sind ja sehr B2C-fokussiert. Ausserdem prüfen wir natürlich auch die Wirtschaftlichkeit und ob unser Kommunikationskonzept aufgegangen ist.
Wie lange dauert so ein Verfahren?
Gerres: Vom ersten Kontakt bis zu dieser Entscheidung planen wir etwa neun Monate ein. Übers Jahr hinweg bleiben so von den 120 bis 150 Ideen sechs bis sieben übrig.