«Digitale Transformation ist kein Einmal-Projekt»
Technologie als Jobkiller?
Somit ist der Einstieg in die Anwendungs-Software der nächste folgerichtige Schritt?
Nicht unbedingt. Derzeit haben wir andere Schritte geplant, die dichter an den Bereichen liegen, in denen wir schon erfolgreich tätig sind. Ein grosses, spannendes Thema ist beispielsweise Netzwerk-Virtualisierung, denn für die zunehmenden Multi-Cloud-Umgebungen muss man das zugehörige Netzwerk komplett virtualisieren. Und hieran arbeiten wir ganz intensiv. Dazu noch ein paar Zahlen. Der gesamte IT-Markt umfasst etwa 3,5 Billiarden US-Dollar, davon entfallen 91 Milliarden auf uns. Das ist weniger als drei Prozent. Das heisst, es gibt ein Potenzial von über 97 Prozent, in das wir vordringen können. Da haben wir viele Möglichkeiten ohne in die Anwendungs-Software einsteigen zu müssen.
Neue Technologien werden nicht immer und überall positiv aufgenommen; viele haben Angst davor oder befürchten einen Missbrauch. Wie steht Dell dazu?
Zunächst einmal: Technologie ist neutral. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Technologie-Nutzung etwas «Gutes» ist. Und ich bin mir sicher, dass der überwältigende Teil der neuen Technologien positive Auswirkungen haben wird. Zwar gibt es die Schwarzseher, die bei jeder Veränderung nur Probleme sehen, doch ich bin optimistisch, dass der Einsatz neuer Technologien das Leben der Menschen verbessern wird. Aber es gibt natürlich auch Problemfelder, nehmen wir nur den Bereich Datennutzung. Wir bei Dell sind nicht im Daten-Business. Alle Daten, die wir speichern oder bewegen gehören unseren Kunden, wir machen keine Geschäfte damit.
Mit der Mehrzahl Ihrer Lösungen fokussiert Dell auf Grossunternehmen. Wie schaut es mit Produkten für KMUs aus?
In sehr vielen Ländern haben wir einen speziellen KMU-Fokus, bei dem wir die Firmen vor allem bei der IT-Nutzung unterstützen, denn viele KMUs können oder wollen nicht die Aufgabe eines Systemintegrators übernehmen. Denken wir nur an VxRail, das ist praktisch eine Art Out-of-the-Box Private-Cloud mit ganz vielen Möglichkeiten. Um das, was da alles drinsteckt, mit separaten Komponenten selbst zusammen zu stellen, ist für viele KMUs zu komplex und zu teuer.