Ausgezeichnetes Lebenswerk 08.06.2018, 14:56 Uhr

ETH-Physikerin erhält Preis für Laser-Technik

Die ETH-Physikerin Ursula Keller ist in Paris für ihre Forschung im Bereich ultraschnelle Laser mit dem Europäischen Erfinderpreis ausgezeichnet worden. Es ist Europas höchste Auszeichnung für Erfinder aus der ganzen Welt.
Ursula Keller wurde heute mit dem Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie Lebenswerk ausgezeichnet.
(Quelle: EPO)
Seit 2006 zeichnet das Europäische Patentamt mit dem jährlich verliehenen Erfinderpreis Menschen aus, die mit ihren Ideen und ihrer Kreativität die Entwicklung von neuartigen Produkten massgeblich vorangetrieben haben. Zu den Ausgezeichneten gehört in diesem Jahr auch eine Physikerin der ETH Zürich: Ursula Keller, Professorin für Kurzzeitlaserphysik, wurde von der Jury in der Kategorie Lebenswerk für ihre Entwicklungen im Bereich ultraschnelle Laser ausgezeichnet.

Wegweisende Erfindung

Den Grundstein für ihre Forschungs- und Entwicklungstätigkeit legte Keller während ihrer Zeit bei den Bell Laboratories in den USA Anfang der 1990er-Jahre. Sie entdeckte dort, wie man kontinuierliches Laserlicht von dioden-gepumpten Festkörperlasern in ultraschnelle Laserpulse verwandeln kann. Mit der Sesam-Technologie (das Akronym steht für «semiconductor saturable absorber mirror») verhalf sie der Wissenschaft, der Industrie und der Medizin zu einem neuen Instrument, das bis dahin ungeahnt präzise Eingriffe ermöglichte.
Als erste Professorin am Departement Physik hat Keller ab 1993 das Sesam-Konzept kontinuierlich weiterentwickelt. Zusätzlich gelang es ihr, immer kürzere Laserpulse zu erzeugen bis nur noch ein bis zwei Lichtschwingungen im Laserpuls enthalten waren. Diese wenigen Lichtschwingungen waren allerdings von einem Puls zum nächsten nicht synchronisiert, was nun in der weiteren Nutzung wichtig wurde. Die Lösung dieses Problems führte zur Erfindung der genauesten Uhren der Welt: der «Atto-Uhr» und der optischen Uhr.




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